Öffentlicher Nahverkehr Berlin - Mehr Fahrgäste nutzen die BVG - trotz Ausfällen und Verspätungen

Mo. 05.05.25 | 21:47 Uhr
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Archivbild: Fahrgäste steigen am 30.08.2016 in einen Bus der BVG in Berlin. (Quelle: PictureAlliance/Britta Petersen)
Video: rbb24 Abendschau | 05.05.2025 | Axel Walter | Bild: PictureAlliance/Britta Petersen

Viele Bahnen bei der BVG sind im vergangenen Jahr ausgefallen oder kamen verspätet - das wirkte sich aber offenbar nicht auf die Zahl der Fahrgäste aus, im Gegenteil. Etwas besser lief es bei einem Transportmittel - zumindest teilweise.

  • Rund vier Prozent mehr Fahrgastfahrten bei der BVG
  • Mehr Verspätungen bei U-Bahn und Straßenbahn
  • Zuverlässigkeit der Busse steigt auf 98,2 Prozent

Die Nachfrage im Berliner Nahverkehr ist trotz Problemen im vergangenen Jahr hoch geblieben. Wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) am Montag mitteilten, wurden 2024 mehr als 1,1 Milliarden Fahrgastfahrten verzeichnet. Das sind rund vier Prozent mehr als im Jahr davor. 1,2 Millionen Menschen hatten ein ÖPNV-Abo, auch hier gab es einen Zuwachs.

Zuverlässigkeit bei U-Bahn und Tram gesunken, bei Bussen gestiegen

Fahrgäste im Berliner Nahverkehr mussten dabei im vergangenen Jahr jedoch mehr Ausfälle und Verspätungen hinnehmen - insbesondere bei der U-Bahn. Das geht aus dem nun vorgelegten Geschäftsbericht der BVG für 2024 hervor.

Lediglich 93,8 Prozent der U-Bahnen fuhren demnach zuverlässig - das heißt, nur 93,8 Prozent der ursprünglich geplanten Fahrten fanden auch statt. Im Vorjahr lag die Quote noch bei 97,5 Prozent. Hauptgrund für die hohe Anfälligkeit der U-Bahnen war die überalterte Flotte. Neue Fahrzeuge werden gerade getestet, doch bis sie den Regelbetrieb stabilisieren können, werden noch Monate vergehen.

Auch bei der Straßenbahn sanken 2024 Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Dagegen sind im vergangenen Jahr weniger Busse ausgefallen als 2023 - die Zuverlässigkeit stieg von 95,5 auf 98,2 Prozent. Infolge des Fahrermangels hatte die BVG den Verkehr bereits vor einigen Jahren auf mehreren Linien ausgedünnt. Diese Maßnahmen zeigten Wirkung, hieß es. Allerdings waren 2024 nur noch 88 Prozent der Busse pünktlich - 2023 waren es noch 88,6 Prozent.

Zuverlässigkeit durch neue Fahrzeugflotte

Gleichwohl setzt das Unternehmen derzeit auf Stabilität statt auf Wachstum. Mit den neuen U-Bahnfahrzeugen soll sich die Zuverlässigkeit mittelfristig wieder auf 99 Prozent erhöhen. Mit verlängerten Takten hatte das Unternehmen die Lage etwas stabilisiert. Zudem arbeitet die BVG an einer verbesserten Fahrgastinformation. Bereits jetzt gibt es Live-Durchsagen an den Bahnhöfen, um über Ausfälle und Verspätungen zu informieren.

Sendung: rbb24 Abendschau, 05.05.2025, 19:30 Uhr

41 Kommentare

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  1. 41.

    Ganz ehrlich, ich stehe lieber mal im stau( umfahre ihn ggfs.) als mich der BVG auszusetzen. Es ist ein Alptraum für die Menschen, hier in Berlin die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.

  2. 40.

    Nö, nicht "wir", nur sie. Ich fahre mit meinem Kfz.

  3. 39.

    Kein Wunder ... Wir sind gezwungen, den ÖPNV zu nutzen ... Aus hundert verschiedenen Gründen ... Die Qualität und die Sicher- und Sauberkeit des Berliner ÖPNVs sind seit Jahren und Jahrzehnten aber (leider) noch nie auf einem akzeptablen Niveau angekommen ... Noch nie ... Verwirrte und verwahrloste Menschen, Bettler, Schmierereien und Dreck wo man (mal genauer) hinschaut ... Man guckt nur noch weg und versucht zu ignorieren ... Auf der Straße kann man räumlich ausweichen. In einem Verkehrsmittel bzw. auf einem Bahnhof nicht. Es ist regelrechte Nötigung.

  4. 38.

    Wegen meiner Herz- und Lungenkrankheit bin ich nicht in der Lage weitere Strecken zu laufen. Das sind für mich schon Strecken von 300 Meter und Steigungen. Mein Auto gab mir die Möglichkeit der Teilhabe auch ohne vorherige Planungen. Viele Ziele sind für mich durch den Wegfall von Parkplätzen nicht mehr erreichbar. Gezwungenermaßen muss ich dadurch die Öffis nutzen, meist mit dem Rollator. Aber alleine um zu meinem Zahnarzt zu gelangen, muss ich an einem U-Bahnhof aussteigen, an dem weder Rolltreppe noch Lift vorhanden sind, also keine wirkliche Alternative zum Auto. Menschen mit Einschränkungen werden nicht mehr berücksichtigt, Hauptsache die Fahrradfahrer haben ihre oft überdimensionierten Fahrradwege, die sie nicht einmal nutzen müssen. Oft sehe ich Fahrradfahrer auf dem Gehweg, meist auf der Seite, wo der Fahrradweg entgegen ihrer Fahrtrichtung verläuft, weil es ihnen scheinbar zu unbequem ist, die Straße zu queren um den Fahrradweg zu nutzen, der in ihre Richtung führt.

  5. 36.

    Dafür gibt es engagierte Mitbürger wie sie, die anderen Menschen das Leben erklären. Danke dafür!

  6. 35.

    An den Verspätungen sind die Fahrgäste meist selbst Schuld .
    Wie zu Corona -Zeiten stehen sie vor der Mitteltür und blockieren die Ausstehenden. Währenddessen ist die vordere Tür offen und wird nicht genutzt. Dabei war und ist sie schon immer für den Einstieg gedacht. Einzige Ausnahme eben die Pandemie. Durch diese Gedankenlosigkeit steht der Bus an jeder Haltestelle länger und das summiert sich. Bei 10 Stationen kommen da locker 6 - 8 Minuten zusammen.
    Ein wenig Nachdenken würde das verhindern, aber na ja.....

  7. 33.

    "Aber auf die steigenden Zahlen muß sich die BVG aber wirklich nichts einbilden."

    Genauso ist es, da die Einwohnerzahl seit Jahren ansteigt ist ein Anstieg beim ÖPNV nicht überraschend!

  8. 32.

    Trollerei des Tages.

    Kleiner Denkanstoß extra für sie: die Mehrwertsteuer wurde das letzte Mal vor 18 Jahren erhöht.

  9. 31.

    Wenn ich an "Der Untertan" von Heinrich Mann denke, dann empfinde ich Ihre Bezeichnung Untertan als eher beleidigend. Wahrscheinlich können Sie sich nicht vorstellen, dass es befreiend sein kann, kein Auto zu haben. Für mich ist das eine Art Luxus. Wenn ich was transportieren muss, leihe ich mir per App ein Fahrzeug. Es funktioniert natürlich nur in der Stadt. Am Lande oder auch schon am Stadtrand ist der ÖPNV nicht ausreichend.

  10. 30.

    Natürlich Deborah, das machen wir alle so und schon haben wir sämtliche Probleme in dieser Stadt gelöst.

  11. 29.

    Unrecht hat sie aber nicht. Die Stoßzeiten kennt man, über Ersatzverkehr wird man informiert, für Unwege kann die BVG nichts und unvorhersehbare Totalausfälle sind eine Ausnahme und nicht die Regel, Apps bieten mir eine Echtheit Information. Die meisten Linien fahren im 10 Minutem Takt, U-Bahnen mitunter öfter, ein Ausfall ist da in der Regel kein Drama.
    Wer den Fahrweg auf die Minute genau des Termins auslegt, wird zu Stoßzeiten nicht mit höherer Sicherheit pünktlich das Ziel erreichen.

  12. 28.

    Verkehrswende?

    Zur Zeit gibt einen SEV zwischen Baumschulenweg und Grünau/Schönefeld.

    Früher über Adlergestell (Johannistal), darf dort wegen den neuen Radwegen nicht mehr gehalten werden und die Busse fahren jetzt einen Umweg mit Fahrzeitverlängerung.

  13. 27.

    Verkehrswende?

    Berlin größte Stadt Deutschlands mit S-Bahnlinien mit teilweise eingleisigen Strecken und dadurch Verspätungsanfällig!

    Mehr Fahrgäste, konkurrieren jetzt mit den vorhandenen Plätzen.

  14. 25.

    Was bleibt Kevin Sechserträger auch anderes übrig als Bus&Bahn, nachdem es im Bestdeutschen Reich selbst in der kultinarischen Grundversorgung nicht mehr "Kino&Döner", sondern nurmehr "Kino oder Döner" heißt?
    Die Demokratinnenunddemokraten wollen die Demokratie retten, dabei sollte aber wenigstens Ehrlichkeit herrschen indem die "Zukunftspakete" eindeutig kategorisiert werden. So wird es z.B. keine buntes Miteinander bzw. multikulturelle Teilhabe und eine Entspannung des Wohnungsmarktes geben. Auch an den Werten der Demokratischen Parteien wird zurückgesteckt werden müssen ("wir werden religiöser..." [K.G.E.]), das betrifft besonders jene Agenden, welche im Zusammenhang mit der "sexuellen Selbstbestimmung" zu sehen sind.

    Im übertragenen Sinne wie beim Busfahren zeichnet sich immer mehr ab, daß die BRD-Insassen sich zwischen zwei Sorten von Eindringen und dem Ausdrängen entscheiden werden müssen.

  15. 24.

    Meistens funktioniert es. Aber oft genug nicht. Ich rede nur von den Linien, die ich nutze. Bis zu drei Minuten Verspätung empfinde ich nicht als schlimm, wir sind eine Millionenstadt und noch sind die Öffis nicht ausgebaut genug, um mit den vielen Fahrgästen (insb. zu Stoßzeiten) klarzukommen. Zusätzlich das Personal, welches zu Krankheitswellen genauso oft fehlt wie die Normalos auch und generell gefühlt meist unterbesetzt.
    Trotz meines Verständnis habe ich (auch mit meinem Kleinkind dabei) oft genug erlebt, dass Busfahrer Haltestellen nicht ansteuern, weil dort keiner wartet und dann viele Minuten zu früh dran sind. Ich komme gut vier Minuten früher an und trotzdem fährt der Bus weg (Spandau). Es gibt noch ärherlichere Sachen, die ich mit Busfahrern erlebt habe, würde hier den Rahmen sprengen. Die meisten unter ihnen sind aber voll und ganz in ihrem Job und machen ihn in Ordnung.

  16. 23.

    E-Scoter haben auch weder in Bussen noch anderen öffentlichen Verkehrsmitteln etwas zu suchen, sind aufgrund der Gefährlichkeit der Akkus eh von der Beförderung ausgeschlossen.

  17. 22.

    Der ÖPNV in Berlin ist - trotz aller Probleme - sehr leistungsfähig und bringt täglich Millionen Fahrgäste von A nach B und C.
    In Anbetracht des Zuwachses an Fahrgästen (und des Klimawandels und der geplanten Verkehrswende) entbehrt es eigentlich jedweden Verständnis, weshalb in Berlin überhaupt noch in den Ausbau der MIV Infrastruktur investiert wird und nicht jeder Euro in die Öffis fließt. Private PKW verursachen sowieso mehr Kosten, als sie einbringen und nutzen stiften. Und je mehr Menschen Öffis und Fahrrad nutzen, desto mehr Platz bleibt auf den Straßen für die Unverbesserlichen.

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