Donald Trump besteigt die Treppe zur US-Präsidentenmaschine, der Air Force One.

Trump schränkt Zugang ein Keine Nachrichtenagenturen an Bord der Air Force One

Stand: 13.05.2025 08:27 Uhr

Die US-amerikanische Präsidentenmaschine ist ein wichtiger Ort des Austauschs zwischen dem US-Präsidenten und Medienvertretern - doch Journalisten von Nachrichtenagenturen soll der Zugang zur Air Force One nun verwehrt bleiben.

Mehrere Reporter von Nachrichtenagenturen reisen bei der Nahost-Reise von US-Präsident Donald Trump nicht an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One mit. Das Weiße Haus verwehrte Journalisten der Nachrichtenagenturen Associated Press (AP), Bloomberg und Reuters den Zutritt zu dem Flugzeug, in dem der US-Präsident oft Fragen zu aktuellen Reisen und Ereignissen beantwortet.

Die unabhängige Reportervereinigung des Weißen Hauses bezeichnete das Vorgehen als Einschränkung der Pressearbeit. Zum ersten Mal, seit das sogenannte Press Corps der Regierungszentrale mit amerikanischen Präsidenten ins Ausland reise, befinde sich kein Korrespondent einer Nachrichtenagentur an Bord der Air Force One, kritisierte die White House Correspondents' Association (WHCA) in einer Mitteilung. "Die WHCA ist beunruhigt über diese neue Beschränkung des Kreises jener, die über das Weiße Haus berichten können, und über die anhaltende Vergeltung für unabhängige redaktionelle Entscheidungen", hieß es darin.

Die Reportervereinigung verwies darauf, dass Agenturen wie AP, Reuters und Bloomberg Tausende Nachrichtenmedien belieferten und so Millionen Leser in aller Welt erreichten. Ihre Text-Reporter nicht im Regierungsflieger mitzunehmen, sei ein beispielloser Schritt und schade allen US-Amerikanern, die es verdient hätten zu erfahren, was ihr Präsident mache.

Rütteln an jahrelanger Tradition

In den USA wird der Präsident bei öffentlichen Auftritten vom sogenannten Korrespondenten-Pool - einer ausgewählten Gruppe von Reporterinnen und Reportern - begleitet, die ihre Informationen später mit Kolleginnen und Kollegen teilen. Bei Auslandsreisen ist eine kleine Gruppe Journalisten normalerweise auch mit an Bord des Flugzeugs des Präsidenten. Diese Pool-Lösung ist eine wichtige Stütze für alle Journalisten, die über den Präsidenten berichten. Im Pool vertreten waren dabei gemäß jahrelanger Tradition Journalisten aus den Bereichen Fernsehen, Radio, Printmedien, Nachrichtenportale und Agenturen.

Mitte April schränkte das Weiße Haus den Zugang von Nachrichtenagenturen zu diesem wichtigen Zirkel ein. Zuvor war die US-Agentur AP von Veranstaltungen im Oval Office des Weißen Hauses ausgeschlossen worden - auch nach einer anderslautenden richterlichen Anweisung blieb es dabei. Hintergrund ist die Weigerung der AP, in ihrer Berichterstattung die von Trump verfügte Umbenennung des Golfs von Mexiko in "Golf von Amerika" zu verwenden.

Neue Medienpolitik im Weißen Haus

Vertreter von Nachrichtenagenturen - in der Regel AP, Reuters und Bloomberg - haben nun keine Plätze im Pool mehr sicher. Stattdessen müssen die Journalisten der Nachrichtenagenturen mit Vertretern von Printmedien um die Plätze konkurrieren. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt behält sich außerdem die letzte Entscheidung über die Besetzung des Pools vor. Vor Trumps Amtsantritt war dies Sache der Journalistenvereinigung WHCA.

Zugleich gewährt die neue Regierung zahlreichen rechten Medien, Influencern, Bloggern und Podcastern, die sie als "neue Medien" bezeichnet, privilegierten Zugang zum Weißen Haus. Auffällig ist, dass ihre Vertreter Trump bei Pressekonferenzen oft wohlwollende Fragen stellen oder ihm als Stichwortgeber für eigene Ausführungen dienen, ohne kritisch nachzuhaken.