Demonstranten beim "No Kings Day" in Oakland

"No Kings"-Proteste in den USA Landesweite Massenproteste gegen Trump

Stand: 15.06.2025 05:40 Uhr

Beim "No Kings Day" gingen landesweit Menschen auf der Straße - laut Verantstaltern waren es Millionen. Sie werfen US-Präsident Trump vor, wie ein König herrschen zu wollen. In Salt Lake City wurde ein Teilnehmer angeschossen.

Niemand steht über dem Gesetz - daran haben Protestierende in den USA erinnert. Am "No Kings Day" gingen Menschen in mehr als 2.000 Städten des Landes auf die Straße. Die Veranstalter sprachen von insgesamt fünf Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Sie protestieren gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump und das aus ihrer Sicht autoritäre Auftreten des Präsidenten. Neben Kritik an Trumps Migrationspolitik warfen sie ihm vor, seine gesetzlichen Befugnisse zu überschreiten und wie ein König regieren zu wollen.

Im US-Bundesstaat Utah wurde ein Mensch angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Medienberichten zufolge ereignete sich der Vorfall in Salt Lake City während einer der Anti-Trump-Kundgebungen. Das Opfer sei "mit lebensbedrohlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht" worden, teilte die Polizei mit. Es habe eine Festnahme gegeben. 

Demonstranten beim "No Kings Day" in New York

Demonstranten beim "No Kings Day" in New York

Hunderttausende in New York auf der Straße

Bei den Anti-Trump-Protesten trotzten etwa in New York Tausende Demonstranten dem Regen. Laut ersten Schätzungen der Organisatoren gingen allein dort 200.000 Menschen auf die Straßen. Immer wieder skandierten sie: "So sieht Demokratie aus" und forderten die Absetzung Trumps. Auf Schildern und Plakaten kritisierten sie beispielsweise die Arbeit der Einwanderungspolizei ICE, die unter Trump verstärkt gegen Einwanderer ohne Papiere vorgeht. In New York wurden mehrere Protestierende festgenommen, wie der Sender CNN berichtete.

Unter den Demonstranten war auch der Schauspieler Mark Ruffalo, der aus den "Avengers"-Filmen als grüner Riese Hulk bekannt ist. Der Präsident habe sich selbst zum König und Diktator gemacht und trete die Rechte der US-Bürger und die Verfassung mit Füßen, sagte Ruffalo und fügte hinzu:

Wir sind empört und haben Angst. Der einzige Weg ist, dass die Leute gemeinsam dagegen ankämpfen".

Tränengas-Einsatz in Los Angeles

Auch in Städten wie Atlanta, Philadelphia und Los Angeles waren auf TV-Bildern große Menschenmengen zu sehen. In Florida wurden Protestierende auf dem Weg zu Trumps Wohnsitz Mar-a-Lago von der Polizei gestoppt.

Die Proteste blieben überwiegend friedlich. In der Innenstadt von Los Angeles heizte sich die Lage aber auf. An einem Behördengebäude wurde Tränengas eingesetzt, um Demonstranten zurückzudrängen. Nach Angaben der Polizei wurden aus der Menge Steine und Flaschen geworfen.

"Wir erlauben keine Diktatoren in einer Demokratie"

Bei einer Demonstration in Kalifornieren sagte die Bürgermeisterin von Oakland, Barbara Lee: "Wir sind hier, um unser Land daran zu erinnern, das dies eine Demokratie ist. Keine Könige erlaubt", skandierte die Politikerin. "Wir erlauben keine Diktatoren in einer Demokratie".

Der Bürgermeister von San Francisco, Daniel Lurie, hatte zuvor zu friedlichen Protesten aufgerufen. Sie würden keine Gewalt und zerstörerisches Vorgehen tolerieren, mahnte Lurie.

Absage in Minnesota

Im Miami gab es unterdessen eine Gegendemo, bei der die Teilnehmer Trump zum Geburtstag beglückwünschten, wie der Sender NBC berichtete.

In Minnesota wurde die geplante Demonstration nach den tödlichen Schüssen auf die demokratische Politikerin Melissa Hortman und ihren Ehemann abgesagt.

Militärparade an Trumps Geburtstag

Den Protest hatte befeuert, dass Trump in Washington eine Militärparade veranstaltet. Anlass ist der 250. Gründungstag des US-Heers. Doch es ist auch der 79. Geburtstag des US-Präsidenten. Umfragen zufolge ist ein Großteil der US-Bevölkerung gegen die Parade, während sie in Trumps Republikanischer Partei Zustimmung findet.

Bei der Eröffnung der Parade betrat Trump in Begleitung seiner Frau Melania eine riesige Bühne vor dem Weißen Haus. Anschließend wurden Salutschüsse abgefeuert und die US-Nationalhymne erklang. Rund 6.000 Soldaten, 50 Hubschrauber und 150 Panzer nehmen an dem in den USA unüblichen Spektakel teil.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 15. Juni 2025 um 08:00 Uhr.