
Flugzeugabsturz in Indien Weitere Leichen geborgen - mindestens 270 Tote
Nach dem Flugzeugabsturz in Indien haben Einsatzkräfte weitere Leichen geborgen - die Zahl der Todesopfer steigt damit auf mindestens 270. Die Ermittler hoffen, aus dem Flugschreiber Erkenntnisse über die Unglücksursache zu gewinnen.
Die Zahl der Toten bei einem Flugzeugabsturz in Indien ist auf mindestens 270 gestiegen. Einsatzkräfte entdeckten bei den laufenden Bergungsarbeiten weitere Leichen. Demnach kamen mindestens 29 Menschen in einem Wohngebiet ums Leben, als die Maschine auf die Häuser stürzte. An Bord hatten sich 242 Menschen befunden. Nur ein Passagier überlebte.
Die Identifizierung der Leichen dauert derzeit noch an. Einige Angehörige zeigten sich frustriert, dass der Prozess so lange dauere. Die Behörden erklärten, ein DNA-Abgleich könne normalerweise bis zu 72 Stunden in Anspruch nehmen. Sie kündigten jedoch an, das Verfahren zu beschleunigen.
Die Boeing 787 Dreamliner war nach London unterwegs. Kurz nach dem Start stürzte sie in das Studentenwohnheim einer medizinischen Hochschule in einem Wohngebiet der Stadt Ahmedabad.

Suche nach Unfallursache
Die Ursache für den Absturz ist weiterhin unklar. Air India und die Regierung untersuchten zuletzt mehrere Aspekte, darunter Probleme im Zusammenhang mit dem Triebwerksschub, den Landeklappen und der Frage, warum das Fahrwerk beim Start und beim anschließenden Absturz offen blieb.
Nach Angaben der indischen Behörden wurde inzwischen der Flugschreiber gefunden. Er dürfte entscheidende Hinweise für die Ermittler liefern. Das indische Büro für Flugunfalluntersuchungen teilte mit, es arbeite derzeit an der Auswertung der Daten. Ob auch der Stimmenrekorder, der Gespräche im Cockpit aufzeichnet, gefunden wurde, ist bislang unklar. Dazu äußerten sich die Behörden noch nicht. Beide Geräte werden jeweils als Black Box bezeichnet.
Nur ein Passagier überlebte
Der einzige Überlebende erlitt nur leichte Verletzungen. Zur Beobachtung ist er derzeit allerdings noch im Krankenhaus. Seine Aussagen zum Ablauf der Ereignissen könnte ebenfalls Aufschluss über die Absturzursache geben.
Die britische Flugunfallbehörde AAIB kündigte an, ein Team nach Indien zu schicken. Auch der Flugzeughersteller Boeing erklärte sich bereit, die Ermittlungen zu unterstützen.
Unter den Passagieren befanden sich nach Angaben von Air India 169 indische Staatsangehörige, 53 Briten, sieben portugiesische Staatsbürger und ein Kanadier. Bei dem Überlebenden handelt es sich um einen britischen Staatsangehörigen indischer Herkunft.