Polizisten und Kameras vor der Botschaft des Oman in Rom

Nach Treffen in Rom Iran und USA wollen Atomgespräche fortsetzen

Stand: 19.04.2025 17:19 Uhr

Konkrete Ergebnisse sind nicht bekannt, aber Anzeichen für eine Annährung: Das ist die Bilanz nach den Atomgesprächen von Irans Außenminister Araghtschi und dem US-Sondergesandten Witkoff in Rom. Kommenden Samstag soll es weitergehen.

Der Iran und die USA haben sich bei ihrer zweiten Gesprächsrunde über das Atomprogramm der Islamischen Republik auf weitere Verhandlungen verständigt. Diese werden kommenden Samstag im Oman stattfinden, berichtete das iranische Fernsehen.

In den Tagen davor werde es aber bereits Gespräche auf Expertenebene geben, teilte der iranische Außenminister Abbas Araghtsch nach dem Treffen in Rom mit. "Die Gespräche fanden in einem konstruktiven Umfeld statt und ich kann sagen, dass es Fortschritte gibt", sagte Araghtschi dem iranischen Staatsfernsehen. "Ich hoffe, dass wir nach den technischen Gesprächen in einer besseren Position sein werden."

In Rom hatten Araghtschi und der US-Sondergesandte Steve Witkoff vom Oman vermittelte indirekte Gespräche geführt. Das geistliche und politische Oberhaupt des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, hatte im Vorfeld der Beratungen erklärt, er sei weder übermäßig optimistisch noch pessimistisch.

"Sie verhandeln in getrennten Räumen", Tilmann Kleinjung, ARD Rom, zum Treffen zwischen USA und Iran über Atomprogramm in Rom

tagesschau, 19.04.2025 13:45 Uhr

Iran zu gewissen Zugeständnissen bereit

Der Westen wirft dem Iran seit Jahren vor, heimlich nach Atomwaffen zu streben. Der Iran weist dies zurück und hat wiederholt erklärt, sein Atomprogramm diene nur der zivilen Nutzung.

Bei den indirekten Verhandlungen in der vergangenen Woche im Oman hatte der Iran den USA mitgeteilt, dass er bereit sei, einige Beschränkungen für seine Urananreicherung zu akzeptieren. Gleichzeitig fordert die Führung in Teheran von den USA Garantien, dass ein mögliches neues Atomabkommen nicht später wieder gekündigt werden kann.

USA kündigten erstes Abkommen auf

Bereits 2015 hatten der Iran, die USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland ein Abkommen abgeschlossen, das im Gegenzug für Zugeständnisse beim Atomprogramm die Lockerung internationaler Sanktionen vorsah. Allerdings war US-Präsident Donald Trump 2018 in seiner ersten Amtszeit aus diesem Vertrag ausgestiegen und hatte Sanktionen gegen die Islamische Republik wieder in Kraft gesetzt.

Der Iran hielt sich daraufhin nicht mehr an die Abmachung und hat seit 2019 die 2015 festgelegten Grenzen seiner Urananreicherung überschritten. Die Produktion geht weit über das hinaus, was der Westen für ein ziviles Energieprogramm als notwendig ansieht. In seiner zweiten Amtszeit hat Trump seine Politik des "maximalen Drucks" gegenüber dem Iran wiederbelebt. Er drohte dem Land mit Bombenangriffen, sollte es nicht zu Abstrichen bereit sein.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 19. April 2025 um 17:00 Uhr.