
Großoffensive Israel verlegt offenbar weitere Truppen nach Gaza
Die israelische Armee bereitet offenbar die Ausweitung ihrer Offensive im Gazastreifen vor. Das berichten örtliche Medien. Am Morgen wurden bei israelischen Angriffen wieder mehrere Menschen getötet.
Die israelische Armee hat offenbar weitere Truppen in den Gazastreifen verlegt. Das berichtete unter anderem die Times of Israel unter Berufung auf die Armee. Demnach wurden alle regulären Infanterie- und Panzerbrigaden in den Küstenstreifen abgezogen. Auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur dpa teilte das Militär mit, man werde die Stationierung der Streitkräfte nicht näher ausführen. Dem Bericht der Times of Israel zufolge bereitet sich die Armee auf eine Intensivierung ihrer Gaza-Offensive vor.
Auch der Fernsehsender N12 berichtete, die israelische Offensive schreite weiter voran. Die Streitkräfte seien derzeit in verschiedenen Gebieten des umkämpften Küstengebiets im Einsatz. Israels Premier Benjamin Netanjahu hatte zuletzt die Einnahme des gesamten Gazastreifens angekündigt.
Weitere Tote nach israelischen Angriffen
Bei israelischen Angriffen gab es in der vergangenen Nacht wieder mehrere Tote: Nach Angaben des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen kamen mindestens 14 Menschen ums Leben. Unter anderem seien eine Mutter, ihre beiden Kinder und ein weiteres Familienmitglied getötet worden, als ihr Zelt in einem Vertriebenenlager in Deir al-Balah getroffen worden sei, teilte das Al-Aksa-Märtyrerkrankenhaus laut Nachrichtenagentur AP mit. Fünf Tote, darunter zwei Frauen und ein Kind, meldete demnach das Gesundheitsministerium aus Dschabalija im Norden des Gazastreifens. Bei weiteren Luftangriffen seien fünf Menschen getötet worden, berichteten die Kliniken, in die die Leichen gebracht wurden. Zudem habe es mehrere Verletzte gegeben.
Israel hatte nach einer zweimonatigen Waffenruhe am 18. März seine Angriffe im Gazastreifen wieder aufgenommen und vor etwa einer Woche eine neue Großoffensive im Gazastreifen gestartet. Die israelische Armee erklärte am Samstag, innerhalb eines Tages mehr als 100 Ziele im Gazastreifen angegriffen zu haben.
Zu Beginn der Offensive teilte die Armee mit, man wolle so die israelischen Kriegsziele erreichen - einschließlich der Freilassung der verbliebenen Geiseln und der Zerschlagung der islamistischen Terrororganisation Hamas.
Erneut Raketenbeschuss aus dem Jemen
Unterdessen hat das israelische Militär nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. In mehreren Gegenden Israels - darunter in Jerusalem, im besetzten Westjordanland sowie in der Nähe des Toten Meeres - hatten zuvor die Alarmsirenen geheult. Berichte über Verletzte oder größere Schäden gab es offiziellen Angaben zufolge zunächst nicht.
In den vergangenen Tagen gab es an verschiedenen Orten in Israel immer wieder Alarm wegen Raketen, die aus dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel gestartet wurden. Meistens werden diese abgefangen. Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 greift die proiranische Huthi-Miliz Israel regelmäßig mit Raketen und Drohnen an - als Ausdruck ihrer Solidarität mit der islamistischen Hamas.