
Atomverhandlungen Nächstes Treffen zwischen Iran und USA verschoben
Die für Samstag geplante nächste Verhandlungsrunde zwischen dem Iran und den USA über das iranische Atomprogramm wird verschoben - ein neuer Termin steht noch nicht fest. Grund könnten neue US-Sanktionen sein.
Die nächste Runde in den Verhandlungen über Irans umstrittenes Atomprogramm soll verschoben werden. Der für Samstag in Rom geplante, bereits vierte Termin zwischen dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und Irans Außenminister Abbas Araghtschi werde aus "logistischen Gründen" verschoben, schrieb Omans Außenminister Badr al-Busaidi auf der Plattform X.
Neue Termine sollen bekanntgegeben werden, wenn sich die Seiten darauf verständigt haben, wie al-Busaidi weiter schrieb. Der Oman vermittelt bei den Gesprächen.
Neue US-Sanktionen als möglicher Grund
Warum es genau zu einer Verschiebung kommt, ist noch nicht klar. Am Mittwoch hatte das US-Finanzministerium jedoch neue Sanktionen gegen mehrere Firmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Türkei und dem Iran verhängt, die laut US-Regierung am Geschäft mit iranischem Öl beteiligt sind. Irans Außenamtssprecher Ismail Baghai verurteilte die neuen Strafmaßnahmen laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna scharf und drohte mit Konsequenzen.
Ein iranischer Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, eine Fortführung der Gespräche sei geplant, aber auch abhängig vom Verhalten der USA. US-Sanktionen seien in der Diplomatie zur Lösung des Atomstreits nicht hilfreich.
Meinungsverschiedenheiten innerhalb der US-Regierung?
Der iranische Journalist Abas Aslani schrieb auf der Plattform X, es scheine, dass "interne Meinungsverschiedenheiten innerhalb der US-Regierung" und "Veränderungen an den in früheren Runden festgelegten Rahmenbedingungen" zu den Gründen für die Verschiebung gehörten.
Laut dem regierungsnahen Webportal Iran Nuances wächst in Teheran die Skepsis, wie ernst die USA es mit den laufenden Atomverhandlungen meinten.
Seit Jahren Streit um iranisches Atomprogramm
2015 hatte der Iran im Wiener Atomabkommen nach langen Verhandlungen mit Vertragspartnern - darunter China, Russland, die USA, Frankreich, Deutschland und Großbritannien - vereinbart, sein Nuklearprogramm einzuschränken. 2018 stieg der damalige und heutige US-Präsident Donald Trump jedoch einseitig aus dem Pakt aus und verhängte neue, harte Sanktionen. Daraufhin hielt sich auch der Iran nicht mehr an die Auflagen des Abkommens.
Trump strebt nun einen neuen Deal mit der Islamischen Republik an und drohte zugleich mit Bombardierungen, sollte es kein Abkommen geben. Mit der Verschiebung dürfte auch eine Gesprächsrunde iranischer Regierungsmitglieder mit Vertretern aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien platzen, die nach Angaben aus Teheran für Freitag angesetzt gewesen sein soll.