
Nahe Neapel Vier Tote bei Seilbahn-Absturz in Italien
In der Nähe der italienischen Großstadt Neapel ist die Gondel einer Seilbahn abgestürzt, vier Menschen kamen ums Leben. Offenbar war das Zugseil gerissen. Die Insassen der zweiten Gondel mussten abgeseilt werden.
Beim Absturz einer Seilbahngondel in der Nähe der italienischen Großstadt Neapel sind vier Menschen ums Leben gekommen. Die Gondel stürzte nach dem Riss eines Kabels in der Ortschaft Castellammare di Stabia in die Tiefe.
In der Kabine, die schon fast den Gipfel erreicht hatte, befanden sich ein Angestellter der regionalen Betreibergesellschaft EAV und vier Touristen. Einer der Insassen erlitt schwere Verletzungen. Laut Behörden handelte es sich bei den Todesopfern um zwei Urlauber aus England und einen aus Israel sowie den italienischen EAV-Mitarbeiter. Der lebensgefährlich Verletzte ist ein 30 Jahre alter Israeli.
Notbremse einer Kabine funktionierte offenbar nicht
Bei der Seilbahn handelt es sich um eine Pendelbahn. Die beiden Kabinen hängen an Tragseilen und werden von einem Zugseil gezogen. Die Gondeln bieten Platz für bis zu 35 Menschen, zum Zeitpunkt des Unglücks waren wegen des schlechten Wetters aber nur wenige Touristen auf dem Berg.
Der Bürgermeister von Castellamare di Stabia, Luigi Vicinanza, berichtete am Unfallort, dass das Zugseil der Bahn aus ungeklärter Ursache gerissen sei. Die Notbremse der einen Gondel habe funktioniert, aber offensichtlich nicht die Bremse der zweiten, die sich kurz vor der Bergstation befand. Nach ersten Ermittlungen raste sie nach dem Riss des Zugseils auf dem Tragseil talwärts und stürzte an einem Pfeiler schließlich in die Tiefe. Der genaue Hergang muss noch geklärt werden.
Die Seilbahn führt auf den gut 1.100 Meter hohen Berg Monte Faito, von dem aus man bei gutem Wetter einen Blick auf den Golf von Neapel hat.

Die Seilbahn gibt es seit 1952. Sie führt auf den Monte Faito, von dem aus man einen Blick auf den Golf von Neapel hat.
Nebel erschwert die Rettungsarbeiten
Aus der zweiten Kabine der Bahn wurden mehr als ein Dutzend Fahrgäste von Rettungskräften abgeseilt. Auch Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Die Rettungsarbeiten wurden durch Nebel erschwert.
Die Seilbahn gibt es bereits seit 1952. Normalerweise dauert die Fahrt knapp zehn Minuten. 1960 hatte sich dort schon einmal ein tödlicher Unfall ereignet. Damals kamen beim Absturz einer Gondel vier Menschen ums Leben, mehr als 30 wurden verletzt.
