
Stromausfall in Spanien und Portugal Störung in Umspannwerk soll Ursache sein
Nach dem großflächigen Stromausfall in Spanien und Portugal vor zwei Wochen gibt es erste Erkenntnisse zur Ursache. Eine Störung in einem Umspannwerk im südspanischen Granada soll den Blackout ausgelöst haben.
Eine plötzliche Störung in einem Umspannwerk in Granada hat den landesweiten Blackout am 28. April ausgelöst. Das teilte Spaniens Energieministerin Sara Aagesen mit. Kurz darauf habe es weitere Störungen in Badajoz und Sevilla gegeben. Diese drei Vorfälle - deren Ursache noch nicht geklärt sei - hätten Netzabschaltungen zur Folge gehabt. Zeitweise waren fast ganz Spanien und Teile Portugals ohne Strom.
Einen Cyberangriff auf den Netzbetreiber REE, ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage sowie unzureichende Netzkapazität schließen die Ermittler laut Aagesen als Ursache aus.
Diskussion über Ausstieg aus Atomenergie
Seit dem großflächigen Stromausfall wird in Spanien wieder verstärkt über den bis 2035 geplanten Atomausstieg und den Ausbau erneuerbarer Energien diskutiert. Kritiker halten es für möglich, dass der steigende Anteil erneuerbarer Energien ein Grund für den Stromausfall gewesen sein könnte. Das Stromnetz sei ursprünglich für andere Energieerzeuger konzipiert.
Energieministerin Aagesen verteidigte jedoch die Energiepolitik der Regierung. Erneuerbaren Energien senkten Stromrechnungen für Haushalte und Unternehmen. In einer Zeit geopolitischer Instabilität sei eine größere Unabhängigkeit bei der Energieversorgung wichtig.
Zugleich zeigte sich Aagesen grundsätzlich offen für eine längere Laufzeit spanischer Atomkraftwerke. Bedingung sei, dass die Betreiber Sicherheit sowie akzeptable Preise für Verbraucher garantieren könnten und dies nachweislich zur Versorgungssicherheit beitrage