Das von Zuma-Press verbreitete TASS-Foto zeigt ein mutmaßlich durch einen Drohnenangriff beschädigtes Wohnhaus im Süden von Moskau.

Krieg gegen die Ukraine Erneut Drohnenangriffe auf Moskau gemeldet

Stand: 06.05.2025 08:42 Uhr

Am 9. Mai begeht Russland den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren, zur Militärparade werden hohe Staatsgäste erwartet. Kurz davor melden die Behörden nun erneut ukrainische Angriffe auf Moskau.

Wenige Tage vor den Feierlichkeiten zum Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg hat Russland neue Drohnenangriffe auf seine Hauptstadt gemeldet. Mindestens 19 unbemannte Flugobjekte seien auf Moskau zugesteuert und von den Flugabwehrkräften abgeschossen worden, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram mit.

"Es gibt keine Verletzten oder Schäden durch herabfallende Drohnenteile", schrieb Sobjanin. Einige Drohnentrümmer seien jedoch auf den wichtigsten Autobahnen nach Moskau gelandet.

Darüber hinaus teilten die Behörden mit, über den Gebieten Woronesch und Pensa seien insgesamt 28 ukrainische Drohnen abgefangen worden. Auch von dort wurden zunächst keine Schäden oder Verletzte gemeldet. Es war der zweite nächtliche Drohnenangriff auf Moskau in Folge.

Flugverkehr in Moskau unterbrochen

Die russische Luftfahrtbehörde Rosaviatsia erklärte auf Telegram, sie habe den Flugverkehr auf den Flughäfen Wnukovo, Domodedowo und Schukowski eingestellt, um die Flugsicherheit zu gewährleisten. Darüber hinaus wurde der Flugverkehr auch auf den Flughäfen in Kaluga (rund 200 Kilometer südwestlich von Moskau), Saratow (rund 850 km südöstlich von Moskau) und Wolgograd (rund 1.000 Kilometer südöstlich von Moskau) zeitweise gestoppt.

Bereits gestern hatten die russischen Behörden einen ukrainischen Angriff gemeldet, bei dem vier Drohnen auf dem Weg nach Moskau angefangen worden sein sollen. Die Angaben lassen sich unabhängig kaum überprüfen.

Am 9. Mai begeht Russland den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren. Zu der Parade in Moskau werden viele ausländische Gäste erwartet, darunter der chinesische Staatschef Xi Jinping. 

Offenbar weiter Kämpfe in der Region Kursk

Kremlchef Wladimir Putin hatte rund um das Datum, das in Moskau mit einer großen Militärparade gefeiert wird, eine dreitägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg angeordnet. Die Ukraine hält das allerdings für ein Täuschungsmanöver. Kiew fordert, dass die Waffen mindestens 30 Tage schweigen sollen als Einstieg in eine mögliche weitergehende Lösung zur Beendigung des russischen Angriffskriegs. Das wiederum lehnt Russland ab. 

Unterdessen meldete das ukrainische Militär, dass seine Streitkräfte in den vergangenen 24 Stunden in Kampfhandlungen in der russischen Region Kursk verwickelt waren. Das Militär widersprach in seinem täglichen Update auf Telegram einer Darstellung Moskaus, wonach Russland den ukrainischen Vorstoß in der Region zurückgeschlagen haben will.

Ukrainische Streitkräfte griffen russischen Berichten zufolge in der Nacht auch ein Umspannwerk in der Region Kursk an. Dem Gouverneur von Kursk, Alexander Khinshtein, zufolge seien bei dem Angriff in der Stadt Rylsk zwei Transformatoren beschädigt und die Stromversorgung in dem Gebiet unterbrochen worden.

Erneut Angriffe auf Charkiw

Auch die Ukraine meldete in der Nacht einen russischen Drohnenangriff auf die Großstadt Charkiw. Ein Wohnhaus stehe in Flammen, teilte Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram mit. Zu möglichen Opfern gab es zunächst keine Informationen.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Dabei attackieren die Verteidiger immer wieder auch Ziele im Nachbarland, auch Moskau war dabei mehrfach Ziel von Angriffen. Die Opfer und Schäden ihrer Gegenangriffe stehen in keinem Verhältnis zu den verheerenden Folgen des russischen Angriffskriegs auf ukrainischer Seite.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 06. Mai 2025 um 10:06 Uhr.