Mitglieder eines ukrainischen Spezialteams überführen Leichen ukrainischer Soldaten.

Getötete Soldaten Russland übergibt 1.200 Leichname an Ukraine

Stand: 14.06.2025 15:21 Uhr

Russland hat die sterblichen Überreste von 1.200 Getöteten an die Ukraine übergeben. Aber auch lebende Kriegsgefangene beider Seiten kehrten im Rahmen eines Austauschs in ihre Heimat zurück.

Die Ukraine hat bei drei Rückgabeaktionen aus Russland binnen weniger Tage mehr als 3.600 Leichname erhalten. Heute wurden erneut 1.200 Tote übergeben, wie der zuständige Koordinierungsstab für die Angelegenheiten von Kriegsgefangenen in Kiew mitteilte. 

Vorsichtig sprach der Stab von "Leichen, bei denen es sich nach russischen Angaben um ukrainische Bürger handelt, vor allem um Armeeangehörige". Sie müssten nun genau gerichtsmedizinisch identifiziert werden.

Selenskyj hatte in Zweifel gezogen, dass alle aus Russland übergebenen Leichen tatsächlich Ukrainer seien. Er legte aber keine Belege dafür vor, dass der Ukraine Tote untergeschoben wurden.

Vierter Austausch lebender Kriegsgefangener

Außerdem gab es nach Angaben beider Seiten den vierten Austausch von Kriegsgefangenen innerhalb einer Woche. "Wir holen weiter unsere Leute aus der Gefangenschaft zurück", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X. 

Auf diese humanitären Gesten hatten sich die Kriegsparteien bei Gesprächen Anfang Juni in Istanbul verständigt. Von den Gefangenen sollen vor allem sehr junge sowie schwer verletzte oder kranke Soldaten heimkehren.

Keine Übergabe von Leichen an Russland

Die Ukraine soll nach dieser Vereinbarung bis zu 6.000 tote Soldaten zurückerhalten. Am Mittwoch waren 1.212 und gestern 1.200 Leichname übergeben worden.

Die russische Seite erhielt weder gestern noch heute tote russische Soldaten zurück. Das sagte ein Moskauer Unterhändler der staatlichen Nachrichtenagentur Tass.

Selenskyj: Russische Offensive in Sumy gestoppt

Währenddessen haben ukrainische Streitkräfte nach Angaben von Präsident Selenskyj das Vorrücken russischer Truppen in der nordöstlichen Region Sumy gestoppt.

Seiner Darstellung nach sind russische Truppen erst sieben Kilometer über die Grenze vorgedrungen. Die russische Armee habe etwa 53.000 Soldaten in der Region zusammengezogen.

Schon vor Tagen hatte Selenskyj davon gesprochen, dass die Offensive gestoppt werde und ukrainische Truppen sogar Terrain zurückerobert hätten. Russland will in der Region Sumy eine Pufferzone zum Schutz seines Staatsgebietes vor Angriffen erobern.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 14. Juni 2025 um 15:00 Uhr.