
Nach starken Niederschlägen Mindestens drei Tote bei Unwettern in Italien
Bei den Unwettern in Norditalien ist die Zahl der Toten auf drei gestiegen. Teils entspannt sich die Wetterlage wieder. Der Schweizer Ort Zermatt kämpft aber weiter mit Schneemassen.
Bei den Unwettern der vergangenen Tage im Norden Italiens sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. In der Nähe von Valdagno in der Region Venetien wurden zwei Männer in ihrem Auto von den Wassermassen mitgerissen. Alle Hilfe kam zu spät.
Es handele sich um einen 64-jährigen Mann und seinen 33-jährigen Sohn, teilte die Feuerwehr mit. Schon am Donnerstag war ein 92-Jähriger in seinem Haus nahe Turin ertrunken aufgefunden worden.
Noch Wasser in den Straßen
Die Wetterlage entspannte sich am Freitag etwas. Allerdings waren immer noch viele Flüsse über die Ufer getreten. In zahlreichen Gemeinden stand Wasser hoch in den Straßen. Mehrere Dutzend Menschen mussten von den Rettungskräften in Sicherheit gebracht werden. Auch die Stromversorgung war vielerorts noch unterbrochen. Die besonders betroffene Region Piemont stellte fünf Millionen Euro für Soforthilfen zur Verfügung.
Vielerorts regnete es immer noch - allerdings nicht mehr so wie zuvor. In anderen Regionen wie Südtirol schien bereits wieder die Sonne. Die starken Regenfälle hatten kurz vor Ostern auch für erhebliche Behinderungen im Zugverkehr zwischen Italien und der Schweiz gesorgt. Nach und nach normalisierte sich die Lage aber wieder.

Ein Toter durch Lawinenabgang in Frankreich
In Frankreich starb ein 27-jähriger Brite durch eine Lawine. Er wurde in der französischen Region Savoyen am Steuer seines Autos von den herabstürzenden Schneemassen erfasst. Bei dem für die Jahreszeit ungewöhnlichen Wintereinbruch fiel in höheren Lagen mehr als ein Meter Schnee. Der Mont-Blanc-Tunnel war gesperrt, in Frankreich fiel zeitweise in mehr als 5.000 Haushalten der Strom aus.
Das tödliche Unglück ereignete sich im Skigebiet Val Thorens, das Auto des Briten wurde 15 Meter weit mitgerissen. Er wurde in ein Krankenhaus in Grenoble transportiert, starb aber nach Angaben des zuständigen Staatsanwalts wenig später. Im nahe Val Thorens gelegenen Skigebiet Les Menuires gingen zwei weitere Lawinen nieder. In Savoyen galt am Karfreitag weiter eine Lawinenwarnung, die Präfektur rief angesichts der instabilen Schneedecke zu größter Wachsamkeit auf.
Probleme in Zermatt
Auch in höher gelegenen Regionen der Schweiz hatte es heftig geschneit. Dort entspannte sich die Lage aber. Allerdings war der Wintersportort Zermatt weiterhin nicht zu erreichen. Auch gebe es im Ort vielfach immer noch keinen Strom, sagte eine Sprecherin von Zermatt Tourismus. Obendrein seien wichtige Verkehrsachsen wie der Simplonpass oder der Tunnel am Großen St. Bernhard noch gesperrt, teilten die Behörden mit.
Die Lawinengefahr in allen Höhenlagen sowie die Gefahr umstürzender Bäume sei sehr hoch, hieß es. Am Donnerstag war regional mehr als ein halber Meter Neuschnee gefallen.