Menschen schwimmen in der Pariser Seine. (Archivbild: 17.07.2024)

Drei neue Freibäder in Paris Erfrischung in der Seine - ab Sommer erlaubt

Stand: 14.05.2025 18:36 Uhr

Im Sommer wird es in Paris oft wärmer als 30 Grad. Abkühlung versprechen ab Juli drei neue Freibäder in der Seine. Mehr als 100 Jahre war das Baden in dem Fluss verboten, weil er zu dreckig war.

Baden in der Seine - bei den Olympischen Spielen 2024 war das nur Athleten erlaubt. In diesem Sommer können sich auch alle anderen Menschen im Herzen von Paris abkühlen. Denn die Stadt richtet ab Juli drei Seine-Freibäder ein. "Alle sollen ab diesem Sommer in der Seine schwimmen können", sagte Frankreichs Sportministerin Marie Barsacq.

Wie die "Toilette von Paris" sauber wurde

Für die Sommerspiele hatte Paris massive Anstrengungen unternommen, den lange stark verunreinigten Fluss sauberer zu machen. Unter anderem baute die Stadt ein Rückhaltebecken für Regenwasser, das sonst in die Seine geflossen wäre. Insgesamt investierte Paris mehr als eine Milliarde Euro in eine bessere Wasserqualität.

"Die Seine so sauber zu bekommen, dass man darin schwimmen kann, ist auch eine Frage der Anpassung an den Klimawandel und der Lebensqualität", sagte die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo. Hidalgo hatte sich seit Jahren für das Baden in der Seine eingesetzt und war im vergangenen Jahr als eine der ersten im Fluss geschwommen.

Bis vor einigen Jahren hatten noch etwa 23.000 Pariser Haushalte ihr Abwasser direkt in die Seine oder die Marne geleitet - was dem Fluss den Spottnamen "Toilette von Paris" eintrug.

Badegäste schwimmen in Schwimmbecken im Bassin de la Villette im Nordosten von Paris. (Archivbild: 17.07.2017)

Auch an anderer Stelle können die Menschen in Paris ein Bad nehmen - so wie hier im Bassin de la Villette im Nordosten der Stadt.

Wasserqualität wird überwacht

Ab dem 5. Juli sollen die drei überwachten Freibäder öffnen. Ein Becken wird gegenüber der Schwaneninsel in der Nähe des Eiffelturms liegen, eines unweit der Kathedrale Notre-Dame und eines in Nähe der Nationalbibliothek. Die Bäder sollen jeweils den Sommer über betrieben werden, wofür Installationen wie schwimmende Pontons und Container genutzt werden, die im Winter entfernt werden. Die Wasserqualität wird ständig überwacht.

Wieder in der Seine schwimmen zu können, ist ein lang gehegter Wunsch in der französischen Hauptstadt. Offiziell verboten wurde es 1923, bis Anfang der 1960er-Jahre wurde das Schwimmen aber durchaus noch praktiziert.

 Ein Boot und ein Lastkahn fahren vor dem Eiffelturm in Paris.

Schwimmen mit Ausblick: In der Nähe des Eiffelturms wird eine Badestelle eingerichtet.