Ein Selbsttest für Covid-19 liegt auf mehreren FFP2-Masken.

Einigung in Koalition Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie

Stand: 20.06.2025 16:11 Uhr

Die Corona-Pandemie war auch für die Politik eine Ausnahmesituation. Jetzt soll eine unabhängige Enquete-Kommission mit der Aufarbeitung beginnen und Maßnahmen und Versäumnisse beleuchten.

Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie wollen Union und SPD im Bundestag die Aufarbeitung der Maßnahmen und Versäumnisse angehen. Die Koalitionspartner einigten sich auf die Einsetzung einer Enquete-Kommission, wie beide Fraktionen mitteilten. 

SPD-Fraktionsvize Dagmar Schmidt sprach von einem wichtigen Signal. "Die Corona-Pandemie war eine tiefe Zäsur - für Familien, Kinder, Pflegekräfte, Selbstständige und viele andere in unserer Gesellschaft." Deshalb gehe es um eine umfassende Aufarbeitung. "Wir wollen verstehen, was gut funktioniert hat - und was nicht", so Schmidt. Aus Fehlern wolle man lernen. Gleichzeitig gehe es um gesellschaftliche Heilung.

Wissenschaftler, Sachverständige und Betroffene

Albert Stegemann, Vizechef der Unionsfraktion, sagte, Ziel sei eine Aufarbeitung ohne parteipolitische Schuldzuweisungen. "Nur so können wir die notwendigen Lehren ziehen, um für zukünftige ähnliche Krisenlagen besser vorbereitet zu sein", erklärte Stegemann. 

Kaum ein Ereignis habe je so umfassenden Einfluss auf alle Bürgerinnen und Bürger gehabt. "In die Arbeit der Kommission werden deshalb Wissenschaftler, Sachverständige, Interessenvertreter und natürlich auch Betroffene eng eingebunden", betonte Stegemann.

Kommission in Koalitionsvertrag angekündigt

Die Einsetzung einer Enquete-Kommission war bereits im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD angekündigt worden. Anders als ein Untersuchungsausschuss sind solche Kommissionen eher auf Konsens ausgelegt.

Sie bestehen aus Abgeordneten sowie Sachverständigen aus Wissenschaft und Praxis. Am Ende steht ein Abschlussbericht, oft mit Empfehlungen zur Gesetzgebung.