
Baden-Württemberg Bis zu 37 Grad möglich: Wetterdienst warnt vor Hitze in BW - Waldbrandgefahr steigt
Die Hitzewelle in Baden-Württemberg erreicht ihren Höhepunkt: Die Sonne heizt am Sonntag nochmal mehr ein - erwartet werden bis zu 37 Grad. Das bleibt nicht ohne Folgen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für fast ganz Baden-Württemberg vor Hitze. Bis zu einer Höhe von 600 Metern werde am Sonntag eine starke Wärmebelastung erwartet, hieß es. Die Warnung galt bis 19 Uhr. Gerade in dicht bebauten Stadtgebieten sei mit einer zusätzlichen Belastung aufgrund verringerter Abkühlung in der Nacht zu rechnen. "Hitzebelastung ist eine ernstzunehmende Gefahr für die menschliche Gesundheit", schreibt der DWD auf seiner Internetseite.
Auch ohne Durst sollten Menschen ausreichend trinken, empfehlen die Fachleute. Weiter heißt es: "Vermeiden Sie die direkte Sonne und körperlich anstrengende Aktivitäten. Halten Sie Ihren Körper und Ihre Wohnräume kühl."
Region zwischen Karlsruhe und Mannheim besonders betroffen
Bis zu 37 Grad soll es am Sonntag in manchen Regionen heiß werden. Das betreffe in erster Linie die Region zwischen Karlsruhe und Mannheim sowie den Kraichgau, sagt SWR-Wetterexperte Gernot Schütz. Im ganzen Land soll es über den Tag hinweg viel Sonne geben und kaum Wolken.
Hitze sogar in Höhenlagen
Doch nicht nur entlang des Rheins sollen Spitzenwerte erreicht werden. Auch in der Region um Offenburg (Ortenaukreis) und in einzelnen Schwarzwaldtälern dürfte das Thermometer mehr als 35 Grad anzeigen. "Sogar im Hochschwarzwald am Titisee kann es 30 Grad heiß werden - das ist schon ungewöhnlich", sagt Schütz.
Neben ausreichend trinken sei es ratsam, sich üppig mit Sonnencreme einzucremen - gerne Lichtschutzfaktor 50. Außerdem sollte man sich schonen. Wer sich zu lange in der Sonne aufhalte, riskiere einen Sonnenstich. Der UV-Index liegt laut DWD im sehr hohen Bereich, wodurch die Sonnenbrandgefahr generell hoch sei.
Höchste Tagestemperatur deutschlandweit in BW gemessen
Bereits am Samstag wurde es heiß - und in Baden-Württemberg wurde sogar der deutsche Tageshitzerekord geknackt: Nach vorläufigen Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) kletterte das Thermometer in Wutöschingen-Ofteringen (Kreis Waldshut) am Nachmittag auf 32,8 Grad Celsius.
Waldbrandgefahr in Baden-Württemberg
In weiten Teilen des Landes erreicht die Waldbrandgefahr am Sonntag laut DWD die zweithöchste von fünf Warnstufen. Der Waldbrandgefahrenindex berücksichtigt unter anderem die Niederschlagsrate, Windgeschwindigkeit sowie Luftfeuchte und -temperatur.
Einen ersteren größeren Einsatz im Rahmen eines Waldbrandes hatte die Feuerwehr am Samstag in Stutensee (Kreis Karlsruhe). Dort brannte ein rund 1.500 Quadratmeter großes Vegetationsgebiet. Menschen waren nicht gefährdet.
Um Waldbrände zu vermeiden, gibt es einige Regeln zu beachten. So hatte der für den Forst zuständige Minister Peter Hauk (CDU) erst kürzlich darauf hingewiesen, dass Feuermachen und Grillen nur an den offiziell dafür eingerichteten Feuerstellen und Grillplätzen erlaubt sei. "Ein unbeaufsichtigtes Grillfeuer kann verheerende Folgen haben", hieß es. Ferner gelte von März bis Oktober in den baden-württembergischen Wäldern ein generelles Rauchverbot.
Zu Beginn der Woche entspannt sich laut DWD die Waldbrandgefahr wieder leicht, bevor für Mittwoch erneut in nahezu ganz Baden-Württemberg die Stufe 4 vorausgesagt wird.
Deutscher Wetterdienst warnt Southside-Besucher
Vor allem die Besucherinnen und Besucher des Southside Festivals in Neuhausen ob Eck (Kreis Tuttlingen) sollten sich laut DWD in Acht nehmen. Bei den hohen Temperaturen müssten die Fans dort auf genügend alkoholfreie Getränke und ausreichenden Sonnenschutz achten, sagt ein DWD-Meteorologe.
Er empfiehlt Sonnenhüte und warnt davor, zwischen 11 und 14 Uhr das direkte Sonnenlicht zu genießen. Dann sei die Sonnenbrandgefahr besonders hoch.

Zwei Festival-Besucher nehmen auf dem Southside 2025 in der Hitzewelle ein Fußbad.
Hitze und Sport: Das kann gefährlich werden
Auch Menschen, die gerne Sport treiben, sollten vorsichtig sein. Die hohen Temperaturen stellen für den Körper, besonders das Herz-Kreislauf-System, viele Herausforderungen dar. Allgemein- und Sportmediziner Bernd Fröhlich rät deshalb, die Mittagszeit für sportliche Aktivitäten komplett zu meiden. Am besten dafür seien die frühen Morgenstunden oder der späte Abend.
Wetter zum Schulstart: echte Abkühlung bleibt aus
Nach einer heißen und trockenen Ferienwoche schlägt das Wetter zum Schulbeginn in Baden-Württemberg dann um. Laut DWD ziehen in der Nacht zum Montag Regenwolken auf. Die Menschen in Baden-Württemberg müssen demnach mit teils kräftigen Schauern und Gewittern sowie tropischen Temperaturen zwischen 19 und 22 Grad rechnen.
Ab Montagnachmittag lockert es laut Vorhersage auf und die Sonne zeigt sich wieder. Am Dienstag steigen die Temperaturen auf 24 Grad im Bergland und bis zu 30 Grad im Breisgau. Am Mittwoch wird es mit bis zu 29 Grad im Bergland und bis zu 35 Grad am Rhein noch heißer, wie es weiter hieß. In der Nacht zum Donnerstag sollen laut DWD erneut Gewitter durchziehen. Dabei sinken die Temperaturen nur auf 22 bis 15 Grad - eine echte Abkühlung bleibt also aus. Im Bergland sind starke bis stürmische Böen möglich.
Sendung am So., 22.6.2025 12:00 Uhr, SWR1 BW Nachrichten