Ein Luchs streift durchs Gras. Luchse breiten sich immer weiter in Baden-Württemberg aus.

Baden-Württemberg Drei weitere Luchse in BW heimisch - Wie sich die Tiere im Land ausbreiten

Stand: 20.06.2025 07:22 Uhr

Luchse sind in BW selten geworden - mittlerweile sind aber immer mehr Tiere wieder Stammgäste im Land. Neben ausgewilderten Luchsen wurde jetzt ein eingewandertes Tier sesshaft.

Von SWR

Der Luchsbestand in Baden-Württemberg ist bedroht. Um ihm auf die Sprünge zu helfen, gibt es im Land ein spezielles Auswilderungsprogramm, welches bislang von Erfolg gekrönt ist. Zwei der drei Exemplare aus diesem Programm sowie ein weiteres eingewandertes Tier scheinen sich im Schwarzwald so wohlzufühlen, dass sie auch geblieben sind - das berichtet das BW-Landwirtschaftsministerium.

Drei weitere sesshafte Luchse im Schwarzwald

Bei den zwei ausgewilderten Tieren handelt es sich demnach um den Luchskuder Reinhold und um die Luchskatze Verena. Sie befinden sich im Nordschwarzwald und werden vom Ministerium nicht mehr als "umherstreifend", sondern als "sesshaft" eingestuft.

Hinzu kommt der Luchskuder B3011 - ein weiterer neuer Stammgast. Er ist im mittleren und südlichen Schwarzwald heimisch geworden. Ihren Lebensraum teilen sich die Tiere mit dem Kuder Toni und Wilhelm, die beide schon seit mehreren Jahren im Schwarzwald leben.

Weibchen breiten sich nur zögernd aus

"Sobald die Tiere sesshaft sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie über längere Zeit bleiben oder sich sogar dauerhaft bei uns niederlassen", teilte das Ministerium mit. Ziel ist es nach Angaben von Ressortminister Peter Hauk (CDU) zudem, gemeinsam mit den Luchsen im Pfälzer Wald, den Vogesen und dem Jura-Gebirge eine Population zu bilden. Damit solle der Inzucht in diesen Beständen entgegengewirkt werden.

Ein Problem bleibt: Die Luchskatzen breiten sich deutlich zurückhaltender aus als die Kuder. Sechs der sieben in Baden-Württemberg lebenden Luchse sind männlich. Das war auch schon mal anders: Als größte wildlebende Katzenart Europas war der Luchs vor mehr als 200 Jahren in Europa weit verbreitet. Doch als Räuber von Wild- und gelegentlich auch Nutztieren wurde er gezielt bejagt. Zudem trug der Verlust von Lebensräumen dazu bei, dass die Tiere aus den Wäldern verschwanden.

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