Waschbären an einer Wasserstelle (Symbolbild). Bei Freudenberg haben Kinder einen grausigen Fund gemacht: Beim Spielen haben sie fünf tote Waschbären entdeckt.

Baden-Württemberg Grausiger Fund beim Spielen: Fünf tote Waschbären bei Freudenberg entdeckt

Stand: 23.04.2025 06:39 Uhr

Beim Spielen an einem Tümpel bei Freudenberg haben Kinder mehrere tote Waschbären gefunden. Der Polizei gibt der Fall Rätsel auf. Sie sucht nun nach Zeugen.

Noch kann sich die Polizei keinen Reim auf den Fund bei Freudenberg (Main-Tauber-Kreis) machen: Kinder haben beim Spielen im Uferbereich eines Biotops fünf tote Waschbären entdeckt. Laut Polizei lagen die toten Tiere im Wasser sowie im Uferbereich, aber auch in einer Hecke. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Tote Waschbären entsorgt: Ermittlungen der Polizei laufen

Die Polizei geht davon aus, dass jemand die Kadaver gezielt an dem Gewässer entsorgt hat. Auffällig dabei: Keines der Tiere wies Spuren von Gewalt, wie etwa Schussverletzungen, oder Hinweise auf eine Vergiftung auf. Eine unmittelbare Seuchengefahr besteht laut ersten Einschätzungen ebenfalls nicht.

Die Tiere, die vorwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv sind, starben vermutlich nicht auf natürliche Weise an dieser Stelle. Die Polizei ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Sie bittet Zeugen, sich zu melden.

Waschbären in Baden-Württemberg
Waschbären sind laut einer EU-Verordnung eine invasive Art: Sie sind also nicht in Deutschland heimisch und haben hier auch keine natürlichen Feinde. Sie können allerdings eine Gefahr für die heimische Artenvielfalt darstellen. Bei Löwenstein (Kreis Heilbronn) beispielsweise könnten sie für mehrere tote Frösche verantwortlich sein. Sie ernähren sich aber auch von anderen kleineren Wirbeltieren wie Lurche, Schildkröten oder Vögel. Die EU-Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, die Waschbärpopulation einzudämmen. Die Tiere vermehren sich teils rasant. In mehreren Städten und Gemeinden werden sie dadurch zum Problem - so zum Beispiel in Stuttgart. Dort breiten sie sich nicht nur im Wald, sondern auch im Stadtgebiet aus. Tierschützer hingegen sprechen sich dafür aus, mit dem Waschbär zu leben und kritisieren die Jagd nach den Tieren. Der Waschbär sei in Deutschland mittlerweile so etabliert, dass man ihn kaum noch zurückhalten könne. Laut Wildtierbericht des Landes Baden-Württemberg gab es in Deutschland 2021 über 1,3 Millionen Waschbären. Zum ersten Mal in Baden-Württemberg beobachtet wurde der Waschbär 1960 bei Benningen (Kreis Ludwigsburg).

Population verdoppelt: Bürger über Waschbären verärgert

Im Main-Tauber-Kreis hat sich die Zahl der Waschbären in den vergangenen drei Jahren übrigens fast verdoppelt. Im derzeitigen Ausmaß seien sie zu einem Problem geworden, berichtete die Jagdbehörde in Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis) im vergangenen Jahr. Viele Bürgerinnen und Bürger hätten sich vermehrt an die Stadtjäger vor Ort gewendet und um Hilfe gebeten.

Ob der aktuelle Fall mit dem starken Anstieg der Population zu tun hat, müssen nun die Ermittlungen zeigen.

Sendung am Mi., 23.4.2025 6:00 Uhr, SWR4 BW am Morgen, SWR4 Baden-Württemberg

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