Ein Mann blickt aus einem Fenster (Symbolbild).

Baden-Württemberg Häusliche Gewalt gegen Männer: Zahl der Hilfesuchenden in Baden-Württemberg steigt deutlich

Stand: 21.06.2025 06:58 Uhr

Das Männerhilfetelefon bietet anonyme Beratung bei häuslicher Gewalt - und neue Zahlen zeigen: Es wird in Baden-Württemberg immer öfter genutzt.

Von SWR

Immer mehr Betroffene aus Baden-Württemberg wenden sich wegen häuslicher Gewalt an das Männerhilfetelefon. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 428 Kontaktaufnahmen, wie das zuständige Sozialministerium in Stuttgart mitteilte. Zum Start des Hilfsangebots vor rund fünf Jahren waren es etwas mehr als 100 Anrufe.

Gewalt kommt oft von Partnerinnen oder Ex-Partnerinnen

Zwei Drittel der Ratsuchenden sind einer Auswertung zufolge direkt von Gewalt betroffen. Die Täter sind in den meisten Fällen Partnerinnen oder Ex-Freundinnen. Am häufigsten ging es demnach um erlebte psychische Gewalt - oft in Kombination mit zusätzlicher körperlicher und sexualisierter Gewalt.

So viele Männer holen sich bundesweit Hilfe

Baden-Württemberg ist seit 2021 Teil des bundesweiten Projekts, das ursprünglich in Bayern und Nordrhein-Westfalen gestartet wurde. Bundesweit stieg die Zahl der Anrufe beim Männerhilfetelefon von 1.480 im Jahr 2020 auf 4.037 im vergangenen Jahr. Die meisten Anrufe kamen dabei aus Bayern (33,3 Prozent), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (26,7 Prozent) und Baden-Württemberg (10,6 Prozent).

Infos zum Männerhilfetelefon
Betrieben wird das Männerhilfetelefon durch die Männerberatung in Bielefeld, die AWO Augsburg, die Sozialberatung Stuttgart und die Tübinger Fachstelle "Pfunzkerle". Das Hilfetelefon ist kostenlos, anonym und rund um die Uhr unter 0800 123 99 00 erreichbar. Neben Männern, die Gewalt erleben, können sich auch Angehörige oder Fachkräfte beraten lassen. Weitere Informationen und digitale Beratungsangebote gibt es unter www.maennerhilfetelefon.de.

Sendung am Sa., 21.6.2025 8:30 Uhr, SWR1 BW Nachrichten

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