
Baden-Württemberg Ostergottesdienste in Baden-Württemberg: Den Menschen Hoffnung schenken
Klimawandel, Krieg und Krisen: Die Bischöfe zeichnen in ihren Osterpredigten ein düsteres Bild der Gegenwart. Trotzdem appellieren sie: Resignation ist keine Lösung.
Die Kirchen in Baden-Württemberg haben sich in ihren Osterpredigten gegen Mutlosigkeit im Kampf für eine friedvollere und gerechtere Welt gewandt. Christinnen und Christen dürften die Hoffnung auf eine bessere Welt trotz aller Kriege und Krisen nicht aufgeben, sagte Erzbischof Stephan Burger am Ostersonntag im Freiburger Münster.
Konkret wandte er sich gegen Kürzungen in der Entwicklungshilfe und gegen ein Abrücken vom Lieferkettengesetz für bessere Arbeitsbedingungen in armen Staaten. "Wenn die Entwicklungshilfe eingeschränkt oder aufgegeben wird, wird das Elend Bedürftiger nicht gelindert. Im Gegenteil, die Not wächst und wuchert weiter. So werden Fluchtursachen vermehrt nicht vermindert", sagte Burger.
Nachdem es zuletzt in Freiburg Querelen um den ehemaligen Domkapellmeister Boris Böhmann gegeben hatte, war der Auftritt der Freiburger Domchöre am Ostersonntag ein Neubeginn. Dem ehemaligen Domkapellmeister Boris Böhmann wurde im Juli 2024 nach fast 22 Jahren im Amt gekündigt.
Badische Landesbischöfin erinnert an leidende Menschen
Die badische Landesbischöfin Heike Springhart erinnerte an leidende Menschen weltweit. Beim Gedenken an den Tod und die Auferstehung Jesu an Ostern werde Christen und Christinnen bewusst, dass "es Stille gibt, die kaum auszuhalten ist", betonte die Bischöfin in ihrer Osterbotschaft. Sie nannte als Beispiel das Leid der Menschen in Nahost - sei es in Israel, nach dem Hamas-Terrorangriff, oder in Gaza.
Christen könnten zugleich darauf hoffen, so die Bischöfin, dass "am Ostermorgen das Leben zurückkommt, die bedrückende Stille den leisen Tönen der Hoffnung weicht". Dabei sei Ostern kein triumphales Fest. Die Auferstehung Christi sei vielmehr das "Wunder neuer Hoffnung in hoffnungslosen Situationen".
Rottenburger Bischof: Neues wagen
Der neue Rottenburger Bischof Klaus Krämer sagte in seiner ersten Osterpredigt, es sei wichtig, auch inmitten der aktuellen gesellschaftlichen Verunsicherung die Hoffnung auf eine gute Zukunft zu bewahren. Er verwies auf den Klimawandel und die Erschütterungen der Weltwirtschaft durch die US-Zollpolitik. Im Vertrauen auf Gott gelte es aber, Neues zu wagen und Veränderungsprozesse gemeinsam zu gestalten, um eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen zu schaffen.
Auch der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl beschrieb die christliche Osterbotschaft als Zeichen der Hoffnung. "Ostern ist der Anbruch des neuen Himmels und der neuen Erde inmitten der Welt", sagte Gohl in seiner Osterpredigt in der Stuttgarter Stiftskirche. "Das Osterlicht leuchtet heller als alles, was die Menschen, die auf dem Friedhof liegen, ihr langes oder kurzes Leben beschäftigt hat."