
Baden-Württemberg Stuttgart 21: 81.000 Besucher bei "Tagen der offenen Baustelle"
Von Karsamstag bis Ostermontag gab es wieder die Möglichkeit, die Baustelle des Tiefbahnhofs Stuttgart 21 zu besichtigen. Der Andrang war groß.
Der Verein Bahnprojekt Stuttgart-Ulm hat gemeinsam mit weiteren Partnern über Ostern wieder die Baustelle von Stuttgart 21 geöffnet. Zu den "Tagen der offenen Baustelle" kamen an den drei Tagen 81.000 Besucherinnen und Besucher. Das Interesse an der Aktion der offenen Baustelle von Stuttgart 21 hatte in den vergangenen Jahren jedes Mal mehr Schaulustige angelockt. Beim ersten Mal im Jahr 2016 kamen 30.000 Menschen, im vergangenen Jahr waren es 115.000.
Einlass zur offenen Baustelle mit Ticket hat gut funktioniert
Wegen des großen Andrangs mussten sich die Interessierten in diesem Jahr online in ein Ticket-Portal eintragen. Der Eintritt war weiterhin kostenlos, aber es gab bestimmte Einlasszeiten, um die Menschenströme zu regeln. Weil damit alles glatt lief, wurde das Besucherkontingent für den Ostermontag sogar noch erhöht, heißt es von Bernhard Bauer, dem Vorsitzenden des Vereins Bahnprojekt Stuttgart-Ulm. Er freue sich, dass die Baustelle in diesem Jahr noch einmal geöffnet werden konnte. "Es war uns immer wichtig, dass die Menschen den Baufortschritt vor Ort live erleben und sich im Austausch mit den Fachleuten informieren können," so Bauer.

Die Menschen standen Schlange, um einen Blick auf den Baustellen-Bahnhof zu werfen.
Blicke in die neue unterirdische Bahnsteighalle werfen
Der Steg über die acht Gleise im Tiefbahnhof ist mittlerweile fertiggestellt. Die Besucherinnen und Besucher konnten dort entlanglaufen und einen Blick in die neue unterirdische Bahnsteighalle werfen sowie auf die neue Gitterschale Süd. Auch die ersten Lichtaugen wurden gezeigt. Dazu gab es Programm für Familien, etwa Baggerfahren für Kinder. Zwischendrin gab es an verschiedenen Standorten Breakdance-Shows, Jonglage und auch Live-Musik.
Rosenstein-Quartier und Co.: Infostände von den Projektpartnern
Vom Land Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart, Deutschen Bahn und dem Verband Region Stuttgart gab es Infos zu Zukunftsthemen und Städtebau, etwa wieder zum neuen Rosenstein-Quartier.

Der Steg über die Gleise vermittelt einen ersten Eindruck, wie es im neuen Tiefbahnhof von Stuttgart 21 einmal sein könnte.
Kritik vom Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21
Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 kritisiert die "Tage der offenen Baustelle". Die Highlights der Besichtigung würden darüber hinwegtäuschen, dass der im Bau befindliche Tiefbahnhof vom ersten Tag an von den Aufgaben, die der Bahnverkehr in Stuttgart erfüllen muss, überfordert wäre, hieß es in einer Mitteilung.
Das Aktionsbündnis hat den Besichtigungstermin über Ostern zum Anlass genommen, erneut auf die größten Problemstellen beim Projekt aufmerksam zu machen: dass die meisten Regionalzüge nur bis Vaihingen, Feuerbach oder Bad Cannstatt fahren, weil sie nicht mehr mit in den Tiefbahnhof passten, dass die Planung der Deutschen Bahn mit Doppelbelegungen auf den zukünftigen Gleisen nicht funktioniere und dass das Brandschutzkonzept noch stark nachbesserungsbedürftig sei. All diese Probleme würden von den Verantwortlichen weiterhin verschwiegen.
Gleise vollständig verlegt
Die letzten Gleise zwischen Feuerbach und Wendlingen (Kreis Esslingen) im Südosten des Projekts Stuttgart 21 sind verlegt. Erst Anfang des Monats wurden in der Bahnhofshalle die letzten Lücken zwischen den Schienen geschlossen und die Schienen zusammengeschweißt.
Sendung am Mo., 21.4.2025 19:45 Uhr, SWR Aktuell Baden-Württemberg, SWR BW