Ein Mann steht mit einem Messer im Hausflur.

Bayern Bayern verzeichnet im Bundesvergleich weniger Messerangriffe

Stand: 16.04.2025 20:33 Uhr

Bayerns Innenminister Herrmann hat eine neue Polizeistatistik vorgestellt: Demnach ist der Freistaat vergleichsweise sicher was Messerangriffe angeht. Dennoch wurden in 2024 im Schnitt pro Tag fünf Menschen mit Messern bedroht oder attackiert.

Von Markus Wolf

"In Bayern leben, heißt sicherer leben." So fasst Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die jüngsten Erkenntnisse aus der polizeilichen Kriminalstatistik zusammen, die er heute in München vorgestellt hat. Im Fokus dabei: Messerangriffe. Demnach gibt es in manchen Regionen Deutschlands fast sieben Mal so viele dieser Attacken wie im Freistaat.

Bayern im Länderranking auf dem zweiten Platz

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Bayern 1.813 Fälle registriert. Im Schnitt wurden somit knapp fünfmal pro Tag Menschen mit Messern bedroht oder angegriffen. In etwa 40 Prozent der Vorfälle sei es aber bei Drohungen geblieben. Rund die Hälfte der erfassten Messer-Taten ereignete sich laut der Statistik in der Öffentlichkeit.

Bayern steht damit im Ländervergleich gut da: Pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner habe es damit 2024 in Bayern 14 Bedrohungen und Angriffe mit Messern gegeben, teilte das Innenministerium mit. Weniger gab es nur in Rheinland-Pfalz, hier wurden 13 Fälle verzeichnet. Auf Platz drei folgt Brandenburg mit 31. Schlusslicht bei dieser sogenannten Häufigkeitszahl in Deutschland ist demnach der Stadtstaat Berlin mit 93.

Möglichkeiten für Messerverbotszonen erarbeiten

Straftaten mit Messern nehmen in Bayern mit 0,14 Prozent aller erfassten Delikte jedoch nur einen sehr kleinen Raum ein – auch wenn die Zahlen nach oben zeigen. Die Zunahme solcher Bedrohungen und Angriffe nehme man trotzdem "nicht auf die leichte Schulter", sagte Innenminister Herrmann. Er habe deshalb das Landeskriminalamt beauftragt, ein Lagebild zur Messerkriminalität in Bayern zu erstellen. "Wir werden dann in enger Abstimmung mit den Kommunen prüfen, ob und wann es sinnvoll ist, zum Beispiel Verbotszonen für das Mitführen von Messern auszuweisen", so der CSU-Politiker.

Herrmann: Entscheidungen sollen vor Ort fallen

Die Staatsregierung habe die Zuständigkeit für solche Verbotszonen bewusst auf die Gemeinden, Landratsämter und Bezirksregierungen übertragen. "Diese ortskundigen Behörden können am besten beurteilen, ob Messerverbotsverordnungen in ihrem Zuständigkeitsbereich sachgerecht sind", erklärte Herrmann.

Er verwies gleichzeitig darauf, dass es auch noch andere Möglichkeiten gibt, das Mitführen von gefährlichen Gegenständen wie Messern zu verbieten. Als Beispiel nannte er die Beförderungsbedingungen beim Münchner Tarifverbund MVV.

Mit Informationen der dpa

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Quelle: BAYERN 3-Nachrichten 16.04.2025 - 20:00 Uhr