
Bayern Fast ganz Bayern Risikogebiet: Aufruf zur FSME-Impfung
Fast ganz Bayern ist Risikogebiet für die von Zecken übertragene FSME. Doch nur rund 20 Prozent der Erwachsenen sind hierzulande dagegen geimpft. Gesundheitsministerin Judith Gerlach ruft deshalb zur Impfung auf.
Mit dem Frühjahr tauchen in den bayerischen Wäldern und Auen auch die Zecken wieder auf. Und sie haben die für den Menschen gefährliche Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) im Gepäck. Deshalb ruft die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) dazu auf, sich dagegen impfen zu lassen. Von April bis Oktober sei das Ansteckungsrisiko am größten, so Gerlach. Für Versicherte, die im Risikogebiet wohnen, tragen die gesetzlichen Krankenkassen die Impfkosten.
FSME potenziell lebensbedrohlich
FSME ist eine potenziell lebensbedrohliche Krankheit, die Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark verursachen kann. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) ist – bis auf die Stadt Schweinfurt – ganz Bayern als FSME-Risikogebiet eingestuft. Gerlach warnt: "Die FSME-Impfquoten in Bayern sind aber noch zu niedrig."
Nur rund ein Fünftel der Erwachsenen und etwa 37 Prozent der Schulanfänger in Bayern hätten den kompletten FSME-Impfschutz. Dafür sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres nötig. Wer den Grundimpfschutz einmal hat, soll sich alle drei bis fünf Jahre eine Auffrischungsimpfung holen, so die Gesundheitsministerin.
Heuer bereits vier FSME- und 264 Borreliose-Fälle in Bayern
In diesem Jahr sind dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) nach Zeckenstichen schon vier FSME-Fälle sowie 264 Lyme-Borreliose-Fälle gemeldet worden. Gegen eine Lyme-Borreliose gibt es keine Impfung, sie sei bei frühzeitiger Diagnose aber gut mit Antibiotika therapierbar, heißt es. Erkennbar ist sie laut LGL-Präsident Christian Weidner an einer ringförmigen Rötung um die Zeckenstichstelle. Diese könne in einigen Tagen, aber auch erst Wochen nach einem Stich auftreten. Betroffenen mit diesem oder anderen auffälligen Symptomen rät Weidner, umgehend einen Arzt aufzusuchen.
Zum Hören: Wie schützt man sich gegen Zecken?
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Quelle: BAYERN 3-Nachrichten 27.04.2025 - 15:00 Uhr