
Bayern Ölfilm auf der Donau löst Großeinsatz im Landkreis Kelheim aus
Ein Gemisch aus Öl und Abwasser ist aus einer Leitung der Bayernoil Raffinerie in die Donau bei Neustadt geflossen. Feuerwehr und Polizei starteten einen Großeinsatz. Schätzungen gehen davon aus, dass mehrere Hundert Liter Öl in die Donau gelangten.
Aus einem Abwasserrohr der Bayernoil Raffinerie in Neustadt an der Donau im Landkreis Kelheim sind am Montagabend Hunderte Liter Öl in die Donau gelaufen. Wie der Leiter des Wasserwirtschaftsamts Landshut dem BR sagte, gehe er wegen des modrigen Geruchs vor Ort davon aus, dass es sich um altes Schweröl gehandelt habe, womöglich aus einer Ablagerung.
Mit Booten und Drohnen untersuchten die Einsatzkräfte am Montagabend die Stelle in Neustadt an der Donau. Zu möglichen Umweltschäden gibt es derzeit keine Informationen.
Abflussrohre bleiben vorerst geschlossen
Bayernoil vermutet, dass durch einen Starkregenschauer das Öl in die Donau gelangte. Wie das Unternehmen auf BR-Anfrage mitteilte, habe der Niederschlag die Abwassersysteme der Raffinerie stark belastet. Das Wasserwirtschaftsamt Landshut sagte am Mittwoch gegenüber dem BR, ein solcher Vorfall dürfe trotz Regens nicht passieren und sieht die Begründung skeptisch. Aus den Abflüssen der Kläranlage in die Donau dürfe aus Umweltschutzgründen nur sauberes Wasser abgegeben werden.
Diese Abflussrohre bleiben vorerst weiterhin geschlossen, obwohl die Kläranlage der Raffinerie aktuell gute Messwerte zeigt. Die seit dem Ölaustritt entnommen Proben seien unterhalb der Grenzwerte, so das Wasserwirtschaftsamt.
Dutzende Rettungskräfte waren im Einsatz
Rund 90 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, DLRG, Wasserwacht und Rettungsdienst waren am Montag im Einsatz, nachdem bei einer Routineübung auf der Donau gegen 20 Uhr ein Ölfilm entdeckt wurde. Rund eine halbe Stunde später sperrte die Raffiniere alle Ausgänge in Richtung Donau ab. Die örtliche Feuerwehr schätzt die Ölmenge auf 500 bis 1.000 Liter.
Ölfilm durch Donauwasser stark verdünnt
Etwa fünf Kilometer flussabwärts der Austrittsstelle, im Bereich des Neustädter Stadtteils Eining wollten die Einsatzkräfte das Öl mithilfe einer Ölsperre auffangen. Diese konnte jedoch wegen der starken Strömung und Buhnen (Strömungsbrecher) in der Donau nicht aufgebaut werden, so ein Sprecher des Landratsamts Kelheim. Die Gefahr für die Einsatzkräfte wäre zu hoch gewesen.
Weitere Überlegungen, die Ölsperre nochmals 24 Kilometer weiter flussabwärts bei Poikam, einem Ortsteil von Bad Abbach aufzubauen, wurden ebenfalls verworfen. Hier konnte das Wasserwirtschaftsamt gegen 23 Uhr keinen Ölfilm mehr feststellen, das Öl habe sich im Donauwasser bereits stark verdünnt, heißt es.
Donau wird weiter überwacht
Auch am Dienstag liefen noch verschiedene Messungen vom Wasserwirtschaftsamt entlang der Donau. Wie es zu dem Ölaustritt kommen konnte, ist noch unklar.

Der Ölfilm auf der Donau ist klar zu erkennen.
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Quelle: Regionalnachrichten aus Niederbayern 03.06.2025 - 07:30 Uhr