Bremen Verbot aggressiven Bettelns: Wie können Bremer Bedürftigen helfen?
Bremen geht gegen aggressives Betteln vor, doch an der Not der Menschen hat sich nicht viel geändert. Wer ihnen helfen möchte, sollte sie einfach fragen, rät ein Experte.
Seit einem Jahr ist aggressives Betteln in Bremen verboten. Darunter zählen aufdringliches Verhalten von Bettelnden sowie Betteln in den Außenbereichen von Cafés oder Restaurants. Die Innenbehörde spricht von einem Erfolg, Gastronomen und Menschen auf der Straße berichteten buten un binnen bislang von keiner spürbaren Veränderung.
Viele Bremerinnen und Bremer möchten bedürftigen Menschen helfen. Zumal auch viele Bettelnde darunter leiden, dass manche durch aggressives Verhalten negativ auffallen. Wie kann ihnen am besten geholfen werden?
Der Mensch weiß selber, was er braucht
Die eine klare Antwort auf diese Frage gibt es wohl nicht. Moritz Cavigelli, Sprecher der Inneren Mission Bremen, plädiert dafür, immer den Menschen direkt zu fragen, was er braucht. Ob man Geld geben wolle oder nicht, sei jedem selbst überlassen.
Er rät jedoch klar davon ab, ungefragt etwas zu essen oder zu trinken hinzustellen: Wenn ein bettelnder Mensch bereits mehrfach am Tag Kaffee erhalten hat oder überhaupt keinen Kaffee mag, sei ihm mit einem weiteren Becher nicht geholfen. Die Menschen wüssten selbst, was sie brauchen und wie ihnen geholfen werden kann.
Spenden an Hilfsorganisationen möglich
Bei aggressivem Verhalten rät Cavigelli, sich der Situation zu entziehen oder im Zweifelsfall die Polizei zu rufen. Das würden auch die Streetworker der Inneren Mission so tun. Sozialarbeiter seien schließlich keine Ordnungskräfte.
Die Caritas empfiehlt, bettelnde Menschen mit Geld zu unterstützen. Die Freiheit, über das eigene Geld selbstständig zu entscheiden, biete in Notlagen etwas Würde. Sachspenden seien nur sinnvoll, wenn die Person ausdrücklich danach fragt. Geld- oder Sachspenden an Hilfsorganisationen jedoch seien immer ein guter Weg, Menschen in Not zu unterstützen.
Dieses Thema im Programm:
Bremen Zwei, Der Morgen, 18. Juni 2025, 6:16 Uhr
