Vor der S-Bahnbrücke in der Rolfinkstraße ist ein Sicherheitstor angebracht.

Unfälle an Bahnbrücken beschäftigen jetzt Hamburgs Politik

Stand: 22.06.2025 08:15 Uhr

Die Serie an sogenannten Anfahrschäden bei Hamburger Bahnbrücken reißt nicht ab. Zuletzt hatte am Dienstag ein Lastwagen in Wellingsbüttel eine niedrige S-Bahnbrücke gerammt. Das Thema beschäftigt nun die Politik.

Es schepperte laut und schon im nächsten Moment blieb der gelbe Abschleppwagen abrupt stehen. Sein Kran-Ausleger steckte unter der 3,80 Meter niedrigen S-Bahnbrücke Rolfinckstraße im Stadtteil Wellingsbüttel fest. Zwei Stunden war die S-Bahn zwischen den Haltestellen Ohlsdorf und Poppenbüttel blockiert. Es handelte sich bereits um den 50. Anfahrschaden seit 2007, teilte die Deutsche Bahn NDR 90,3 auf Anfrage mit. Hinzu kämen unzählige Fahrerfluchten.

Bahn will Brücke in Wellingsbüttel erst 2030 erneuern

Der CDU im Bezirk Wandsbek reicht es. Die Abgeordnete Silke Bertram fordert, die Brücke schnell zu erneuern - mit mehr Durchfahrtshöhe, um "weitere Schäden an Brücke, Fahrzeugen und Bahnbetrieb zu vermeiden." Doch die Bahn will die Brücke erst im Jahr 2030 austauschen. Sie hat beantragt, die Rolfinckstraße darunter abzusenken. Hamburgs Verkehrsbehörde bestätigt: Man prüfe, ob eine Durchfahrtshöhe von 4,50 Metern erreicht werden könne.

Brücke in Stellingen falsch ausgeschildert

Auch in Stellingen an der Brücke in der Vogt-Kölln-Straße bleiben Lastwagen stecken. Besonders peinlich ist hier: Die Brücke war niedriger als ausgeschildert. Seit Freitag ist sie nach einer Sperrung wieder freigegeben - allerdings nur einspurig. Immerhin läuft der Busverkehr wieder.

Dieses Thema im Programm: NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 22.06.2025 | 09:00 Uhr