
Mutmaßlicher Geldeintreiber steht in Hamburg vor Gericht
War er ein Geldeintreiber oder ein Vermittler zwischen zwei ehemaligen Geschäftspartnern? Diese Frage stellt sich seit Freitag dem Amtsgericht im Falle eines Angeklagten. Der 41-Jährige soll versucht haben, von einem Gastronomen in Hamburg Geld zu erpressen.
Ein Ecklokal im Grindelhof, nahe der Universität - ein paar Außentische, viel Betrieb: An einem Maiabend im vergangenen Jahr hatte dort ein Mann Platz genommen, der nicht zum Weintrinken gekommen war. Er fragte nach dem Chef. Als der kam, behauptete er, er sei von einem ehemaligen Geschäftspartner des Chefs geschickt worden, um nach ausstehenden Schulden zu fragen. 45.000 Euro würde der Chef seinem Ex-Partner schulden.
Zwei unterschiedliche Versionen des Geschehen
Bis hierhin stimmen die Versionen überein, die der Angeklagte und der Restaurantchef vor dem Amtsgericht erzählten. Aber was ist dann passiert? Der Angeklagte sagte: dieser Ex-Geschäftspartner sei ein Bekannter von ihm, er sei alt und krank und er habe ihm einen Gefallen tun wollen. Der Restaurantchef dagegen sagte, die Schulden habe es nicht gegeben und der Angeklagte habe ihn bedroht. Dieser habe gesagt, er sei Geldeintreiber und kenne "böse Jungs, die wüssten schon, was sie zu tun hätten, falls das Geld nicht kommt".
Um die Angelegenheit zu klären, wird nun der ehemalige Geschäftspartner des Restaurantbetreibers als Zeuge geladen.