
Hamburg Hamburg hat jetzt ein internationales Handelsgericht
Hamburg hat ein neues Handelsgericht. Die feierliche Eröffnung des internationalen Commercial Court fand am Dienstag im Hanseatischen Oberlandesgericht am Sievekingplatz statt. Dort sollen internationale Wirtschaftsstreitigkeiten ausgehandelt werden.
Für das neue Handelsgericht wurde kein neues Gebäude erbaut. Stattdessen tagt man am Sievekingplatz in der Neustadt in einem holzvertäfelten Saal von 1912. Dort werden zehn Richterinnen und Richter speziell bau- und bankenrechtliche Streitigkeiten sowie Fragen des Versicherungs-, Verkehrs-, Transport- und Schifffahrtsrechts klären. Damit soll Hamburg für die Austragung von Streitigkeiten internationaler Unternehmen attraktiv werden.
Streitwert von mindestens 500.000 Euro
Die Verhandlungen können vollständig auf Englisch geführt werden. Es geht dabei um große Wirtschaftsverfahren, die einen Streitwert von mindestens einer halben Millionen Euro haben müssen. Die Klagen steigen dabei direkt in der zweiten Instanz ein: ein Vorteil für die internationalen Unternehmen. Die Verfahren sollen damit verkürzt werden.
Hamburg soll als Wirtschaftsstandort profitieren
Bislang wichen Firmen häufig auf private Schiedsgerichte aus. Doch die können nur tätig werden, wenn sich die streitenden Parteien zuvor vertraglich darauf geeinigt haben. Der staatliche Commercial Court kann darüber hinaus juristische Fragen grundsätzlich klären. Hamburg soll durch die Erweiterung der Justiz auch als Wirtschaftsstandort profitieren.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 15.04.2025 | 19:30 Uhr