
Hamburg Mann am Jungfernstieg schwer verletzt: Zwei Angeklagte gestehen
Bei einer Massenschlägerei am Alsteranleger am Jungfernstieg war im vorigen August ein junger Mann mit einem Messer niedergestochen worden. Die mutmaßlichen Täter sind wegen versuchten Totschlags angeklagt. Am Dienstag haben sie vor dem Hamburger Landgericht gestanden.
Der Anlass war banal. "Ihr habt unsere Mädchen angeguckt" - das soll eine Gruppe junger Tschetschenen zu einer Gruppe Palästinenser gesagt haben. Unter ihnen waren auch die beiden Angeklagten, zwei Cousins im Alter von 22 und 25 Jahren. Und schon ging eine größere Schlägerei direkt an dem Anleger los. Immer mehr Männer kamen dazu, bis zu 30 sollen schließlich aufeinander losgegangen sein.
Stiche mit Messer und Schraubenzieher eingeräumt
Im Verlauf wurde ein 22-Jähriger schwer verletzt. Der eine Angeklagte gestand am Dienstag, mit einem Schraubenzieher auf ihn eingestochen zu haben. Der andere räumte Stiche mit einem Messer ein. Das 22-jährige Opfer wurde so schwer verletzt, dass er notoperiert werden musste. Auch er sagte am Dienstag vor dem Landgericht aus. Dabei will er sich nicht daran erinnern, wie die Prügelei damals losging. Er ist bereits wegen einer anderen Schlägerei am Jungfernstieg vorbestraft.
Mehr als 3,5 oder 4,5 Jahre Haft?
Die Strafkammer hatte den Angeklagten beim Prozessauftakt Haftstrafen von höchstens dreieinhalb und viereinhalb Jahren in Aussicht gestellt, wenn sie alles gestehen. Das hat der Staatsanwalt jedoch abgelehnt. Er will längere Gefängnisstrafen für die Angeklagten.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 01.04.2025 | 19:30 Uhr