
Hamburg Schluss für Hamburger Kreativzentrum "Jupiter" im April
Eigentlich sollte das alte Karstadt-Sport-Gebäude an der Mönckebergstraße nur für acht Monate zu einer Begegnungsstätte für Kreative werden. Daraus sind für das "Jupiter" mittlerweile rund drei Jahre geworden. Ende April wird nun aber Schluss sein mit der Zwischennutzung.
Der Countdown läuft - noch wenige Tage, bis das "Jupiter" endgültig seine Pforten schließt. Einige Flächen sind schon verwaist und an manchen Stellen läuft die Technik nicht mehr rund. Auch deshalb ist die Besucherzahl auf 200 Leute beschränkt.
Den Nutzern ist seit Ende 2024 klar, dass das Projekt Kreativkaufhaus zu Ende geht, aber ein wenig Hoffnung blieb doch bis zuletzt, wie bei Katja Ellwart: "Wenn man mich gefragt hätte, hätte ich vor vier Wochen noch gesagt: Nein. Die Bürgerschaft wird neu gewählt und ich kann mir nicht vorstellen, dass das 'Jupiter' aufgegeben wird, denn die Bedeutung der Begegnungsstätte ist in Hamburg viel zu groß." Rolf Krieger von der Hamburger Kunstgalerie ergänzt: "Zu den Konditionen und in der Lage und in der Größe - das ist once in a lifetime, das wird es nicht wieder geben."
Spielwiese für Kreative, Game-Messe und Kunst-Ausstellung
Das "Jupiter" ist so etwas wie eine Spielwiese für Kreative und die, die mal etwas ausprobieren wollten: ob Veranstaltungen für NGOs, Game-Messe oder Kunstausstellung. Der Preis: 1,50 Euro pro Quadratmeter - gefördert durch das Programm "Frei_Fläche" der Stadt. Das Ganze ist ein Experiment für alternative Flächennutzung, das zum Prestigeobjekt wurde. Es kamen Anfragen aus anderen Städten zu den Erfahrungen.
Carsten Brosda: "Gemeinsam Verantwortung übernehmen"
Trotzdem sollte es eine Zwischennutzung bleiben. "Das wäre jetzt für die Gebäudebesitzer sehr einfach nach dem Muster: Wenn ich keine eigenen Ideen habe, kommt die Stadt und kauft das Gebäude, das funktioniert nicht", sagt Kultursenator Carsten Brosda. "Was ich aber hoffe, was funktioniert, ist, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Denn die Idee, das ich eigentlich nur Einzelhandelsflächen in der Innenstadt habe - und dafür kommen Menschen in die Innenstadt hinein - die trägt nun schon seit Jahren nicht mehr. Wie nutze ich die Flächen jetzt anders? Wie kann ich dafür sorgen, dass trotzdem attraktive Dinge entstehen, die nicht die Miete zahlen können, die man für eine hochprofitable Einzelhandelsfläche in der Innenstadt zahlt. Und da hoffe ich, dass die Vermieter und die Immobilienbesitzer ein bisschen was gelernt haben."
Zeit im "Jupiter" für alle Beteiligten etwas Besonderes
Und was passiert nun mit dem "Jupiter"-Gebäude? Die Eigentümer des Gebäudes haben sich auf unsere Nachfrage zu ihren Plänen leider nicht geäußert. Andere Immobilienbesitzer haben durchaus mittlerweile Interesse daran Kreative für eine Zwischennutzung zu gewinnen.
So kann Louisa Schwope auch die Nutzer des Jupiter bei der Suche nach neuen Flächen unterstützen: "Wir haben durch das Programm 'Frei_Fläche' ein gut ausgebautes Netzwerk in die Immobilienwirtschaft in Hamburg ausbauen können. Aber auch andere Pop-up-Flächen für andere, die sagen: ‘Das war eine intensive Erfahrung. Ich habe eigentlich mehr Lust so punktuell nur mal so für eine Woche zu sein.'"
Noch kann das "Jupiter" besucht werden. Und natürlich werden die Nutzer am Ende auch feiern, denn die Zeit an der Mönkebergstraße war für alle Beteiligten etwas Besonderes.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 17.04.2025 | 19:30 Uhr