Aktionstag: Politiker machen Tempo für schnellere Bahnverbindung
Schneller per Bahn von Sassnitz nach Berlin und umgekehrt: Die sogenannte Vorpommern-Magistrale ist bisher ein Versprechen geblieben. Ein Aktionsbündnis drängt auf die Umsetzung des Projektes.
Im Gegenzug zum Bau des LNG-Terminals auf der Insel Rügen hatte der frühere Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) im Sommer 2023 ein Versprechen abgegeben: Die Bahnstrecke Berlin-Pasewalk-Sassnitz soll bevorzugt auf eine Geschwindigkeit von 160 km/h ausgebaut werden. Bisher ist die Bahnstrecke nur mit Tempo 120 befahrbar. Bürgermeister, Wirtschaftsvertreter und Mitglieder des Aktionsbündnisses "Vorpommern-Magistrale" wollen mehr Druck machen. Sie fahren am Montag mit einem Sonderzug nach Berlin. Die Vorpommern-Landräte fahren symbolisch einige Stationen mit. Nach einer Demonstration vor dem Kanzleramt wollen die Initiatoren der Fahrt am späten Nachmittag mit Vertretern der Bundesregierung ins Gespräch kommen.
Mittel sollen im Haushalt 2025 berücksichtig werden
"Wir haben eine neue Regierung und wir möchten dieser neuen Regierung abverlangen, dass sie die Zusage der alten Regierung einhält, die Vorpommern-Magistrale, die seit 1863 besteht, zu sanieren und zu modernisieren", so Günther Jikeli, Sprecher des Aktionsbündnisses. Die Erwartung sei eindeutig. Es müsse jetzt mit dem Haushalt 2025 die Frage der Finanzierung geklärt werden. "Wir wollen die Zusicherung mitnehmen, dass die von den Planern geschätzten 500 Millionen Euro in den jetzigen Haushalt 2025 eingestellt werden und es dann unverzüglich an die Planung dieser großen Maßnahme geht." Das Geld dafür könne, so das Bündnis, aus Mitteln des Bestandsnetzes der Deutschen Bahn genommen werden oder aus Mitteln des 500 Milliarden Euro schweren Infrastruktursondervermögens.
Hafenchef: Magistrale als wichtiger Hebel für Hafenentwicklung
Für seine Fahrt nach Berlin hatte das Aktionsbündnis vom Verein Lausitzer Dampflok-Club einen Konferenzwagen gebucht. Die Kosten von rund 9.600 Euro teilen sich die Kommunen und Initiatoren des Bündnisses. Bei der Zugfahrt sind auch Vertreter des Fährhafens Sassnitz-Mukran (Mukran Port) dabei. "Die Vorpommern-Magistrale ist für den Mukran Port ein entscheidender Hebel - sowohl für den internationalen Güterumschlag, als auch für die touristische Erschließung der Insel Rügen", argumentiert Hafenchef Henry Forster.
