
Umgang mit Gaffern: Feuerwehr und Polizei sehen Handlungsbedarf
Der Landesfeuerwehrverband und die Gewerkschaft der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern beklagen zunehmende Probleme durch Gaffer. Sie behindern Einsätze und gefährden den Schutz Betroffener - Prävention und Aufklärung sollen helfen.
Der Umgang mit sogenannten Gaffern an Unfall- und Einsatzstellen beschäftigt Einsatzkräfte in Mecklenburg-Vorpommern seit Jahren. Der Landesfeuerwehrverband Mecklenburg-Vorpommern weist darauf hin, dass das Verhalten von Schaulustigen den Ablauf von Rettungs- und Löscheinsätzen beeinträchtigen kann. Probleme entstünden insbesondere durch das Filmen oder Fotografieren, das Missachten von Absperrungen sowie durch die Behinderung der Einsatzkräfte.
Verschärfung von Strafen?
Nach Einschätzung des Verbandes sei es wichtig, sowohl die Würde von Betroffenen zu wahren als auch einen reibungslosen Ablauf von Einsätzen zu ermöglichen. Eine Verschärfung von Strafen sei eine Frage, die auf politischer Ebene zu entscheiden sei - dazu nehme man als Landesfeuerwehrverband keine Stellung. Grundsätzlich unterstütze man jedoch Maßnahmen, die dem Schutz der Einsatzkräfte und der betroffenen Personen dienen.
Maßnahmen zur Eindämmung
Konkrete Zahlen zur Häufigkeit von Gaffer-Einsätzen in Mecklenburg-Vorpommern liegen nicht flächendeckend vor. Rückmeldungen aus den Feuerwehren des Landes zeigen jedoch, dass das "Phänomen" insbesondere bei Verkehrsunfällen und größeren Einsatzlagen immer wieder ein Thema ist. Zur Eindämmung setzen Feuerwehren in Mecklenburg-Vorpommern bereits verschiedene Maßnahmen um. Dazu gehören mobile Sichtschutzwände, das taktische Positionieren von Einsatzfahrzeugen sowie gezielte Aufklärungsarbeit. Diese Maßnahmen könnten jedoch nur dann langfristig wirksam sein, wenn sie auf gesellschaftliches Verständnis für den Schutz von Menschen in Notlagen treffen, so der Verband.
Alltägliche Belastung für Einsatzkräfte
Auch die Gewerkschaft der Polizei nimmt das Thema ernst. Der Landesvorsitzende Christian Schumacher bezeichnet Gaffer als alltägliche Belastung für Einsatzkräfte. Gleichzeitig verweist er auf die Herausforderungen im Alltag: Die Aufnahme von Personalien und das Einleiten von Strafmaßnahmen seien zusätzliche Aufgaben für ohnehin oft unterbesetzte Teams. Hinzu kämen rechtliche Hürden, etwa die konkrete Beweisführung. Trotz dieser Schwierigkeiten betont Schumacher die Bedeutung der öffentlichen Diskussion. Allein die Auseinandersetzung mit dem Thema könne zur Sensibilisierung beitragen und das Bewusstsein in der Gesellschaft stärken.