
Hohe Temperaturen: Waldbrandgefahr in Niedersachsen steigt erneut
Mit dem meteorologischen Sommeranfang steigt laut Deutschem Wetterdienst (DWD) am Wochenende erneut die Waldbrandgefahr. In einigen Gebieten Niedersachsens wird für Sonntag sogar die höchste Warnstufe erwartet.
Der Waldbrandgefahren-Index des Deutschen Wetterdienstes (DWD) verzeichnet für Sonntag die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5 an diesen sieben Messstationen in Niedersachsen.
- Lüchow (Wendland)
- Uelzen
- Faßberg
- Bergen
- Nienburg
- Wittingen-Vorhop
- Celle
Temperaturen über 30 Grad erwartet
Grund sind hohe Temperaturen: In Niedersachsens Binnenland erwartet der DWD am Sonntag hochsommerliche 28 bis 32 Grad Celsius. Auch wenn die Vegetation derzeit noch grün sei, braucht es den Landesforsten zufolge dringend kurze Regenphasen.
Forstpersonal: So viele Einsatztage wie noch nie
Das trockene Frühjahr hat die Waldböden in vielen Regionen Niedersachsens leiden lassen, erklärt Knut Sierk, Leiter der Waldbrandzentrale in Lüneburg. Ab Stufe 3 muss dort Forstpersonal vor Ort sein. Seit März sei die Waldbrandzentrale fast durchgehend besetzt – so viele Einsatztage habe es noch nie gegeben. Am Wochenende scheint es wieder kritisch zu werden, warnt Sierk.
Aktuell gilt überwiegend mittlere Warnstufe
Am Samstag gilt laut Deutschem Wetterdienst im Großteil des Landes die mittlere Warnstufe. Mit Ausnahme der Gebiete Lüchow, Uelzen, Faßberg, Bergen, Witting-Vorhop und Celle - dort gilt bereits die hohe Gefahrenstufe 4. Diese wird den Angaben zufolge am Sonntag auch in vielen anderen Regionen Niedersachsens erreicht. Ab Montag soll das Risiko für Waldbrände vielerorts wieder sinken, sodass laut DWD nur noch eine mittlere bis geringe Gefahr besteht.
In Wäldern gilt Rauchverbot
Weggeworfene Zigaretten oder ein nicht vollständig gelöschtes Grillfeuer können bei Hitze und langer Trockenheit verheerende Auswirkungen haben. Im Goldenstedter Moor (Landkreis Vechta) hatte im Mai ein Moor gebrannt. Das Feuer wurde laut Feuerwehr vermutlich durch eine weggeworfene Zigarette ausgelöst. In Niedersachsen ist noch bis zum 31. Oktober offenes Feuer in Wäldern, Mooren und Heiden sowie in deren unmittelbarer Nähe verboten. Es gilt absolutes Rauchverbot. Diese Vorgaben gehen auf das Niedersächsische Waldgesetz zurück. Die Niedersächsischen Landesforsten fordern Waldbesucherinnen und -besucher auf, die Verbote einzuhalten. Menschliches Fehlverhalten sei die Hauptursache für Waldbrände. Gleichzeitig sollten Waldbesucher wachsam sein, so die Landesforsten. Wer bei seinem Waldbesuch Rauch sieht oder riecht, sollte die Feuerwehr alarmieren.
- Rauchen Sie nicht im Wald und in der Feldflur!
- Werfen Sie keine Zigarettenreste aus dem Auto! Benutzen Sie Ihren Aschenbecher im Auto!
- Nutzen Sie für Lagerfeuer und Grillabende nur ausgewiesene Grill- und Lagerfeuerplätze, auf denen Sie einen ausreichenden Brandschutz sichern können. Halten Sie dabei einen Mindestabstand zum Wald von 50 Metern ein!
- Parken Sie nur auf ausgewiesenen Waldparkplätzen! Ermöglichen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit den Lösch- und Rettungskräften eine rasche und ungehinderte Zufahrt zum Brandherd, indem Sie die Waldwege freihalten!
- Melden Sie alle Brände unverzüglich der Feuerwehr (Notruf 112) oder der Polizei (Notruf 110)!
Dampfloks fahren bei Waldbrandgefahr nicht zum Brocken
Bei erhöhter Waldbrandgefahr ändern die Harzer Schmalspurbahnen seit dem 1. Mai ihren Fahrplan: Die mit Kohle befeuerten Dampfloks fahren nicht mehr bis zum Brocken, sondern stoppen beim Halt Drei Annen Hohne (Sachsen-Anhalt). Hintergrund sei der Waldbrandschutz-Fahrplan, sagte ein Sprecher. Dieser gilt ab Warnstufe vier. Statt Dampfloks bringen dann Dieselloks die Wagen auf den höchsten Harzgipfel.
Mehrere Waldbrände im Harz
Im April hatte es im Harz mehrere Waldbrände gegeben. Ende April brach ein Feuer auf einer Fläche von rund zwei Hektar nahe Sorge, einem Ortsteil der Stadt Oberharz am Brocken (Sachsen-Anhalt), aus. Auch ein Löschflugzeug war im Einsatz, um den Brand nahe der niedersächsischen Grenze zu löschen.