Mehrere Airbus A400M stehen in Wunstorf auf einer Rollbahn.

Nahost-Konflikt: 64 Deutsche aus Israel ausgeflogen

Stand: 21.06.2025 10:56 Uhr

Der Konflikt im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. Die Bundesregierung hat am Freitag 64 Deutsche aus Israel ausgeflogen. Die Maschinen landeten in der Nacht zu Samstag am Flughafen Köln/Bonn.

Die beiden Flugzeuge vom Typ Airbus A400M der Luftwaffe waren am Freitag in Wunstorf nahe Hannover gestartet. Sie waren im Rahmen einer "diplomatischen Abholung" nach Israel aufgebrochen, wie das Bundesverteidigungsministerium und das Auswärtige Amt am Freitagabend mitteilten. An Bord waren den Angaben zufolge vor allem "Familien mit Kindern und andere vulnerable Personen". Hintergrund der Abholung sei die aktuelle Situation im Nahen Osten. Die Flüge seien "kurzfristig in enger Abstimmung mit den israelischen Behörden" organisiert worden, teilten die Ministerien weiter mit. Zunächst hatte der "Spiegel" berichtet.

Luftraum gesperrt: Ausreise gestaltet sich schwierig

Seit Tagen verlassen zahlreiche deutsche Staatsbürger angesichts des Kriegs zwischen Israel und dem Iran die Krisenregion. Die Ausreise gestaltet sich jedoch schwierig: Der Luftraum über den Konfliktländern ist gesperrt. In den vergangenen Tagen hatte das Auswärtige Amt mit zwei Sonderflügen bereits insgesamt 345 Menschen eine Rückkehr nach Deutschland über Jordanien ermöglicht. Für Samstag war ein weiterer Flug aus der jordanischen Hauptstadt Amman geplant.

Lob an Bundeswehr von Pistorius

Lob für die Aktion am Freitag gab es von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). "Nach nur kurzer Vorwarnzeit waren unsere Crews der Luftwaffe vor Ort", erklärt er. "Sie haben hochprofessionell ihren Auftrag in der Krisenregion ausgeführt." Neben der Bundeswehr dankte Außenminister Johann Wadephul (CDU) auch "unserer Vertretung vor Ort für ihr beherztes Engagement".

Auswärtiges Amt warnt vor Reisen in Region

Vor einer Woche hatte Israel eine erste Angriffswelle auf den Iran gestartet - insbesondere mit dem Fokus auf Atomanlagen. Seitdem greifen sich die beiden Länder gegenseitig an. Das Auswärtige Amt warnte vor Reisen nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete. Für die Grenzregion zu Aserbaidschan wurde eine Teilreisewarnung ausgegeben. Eine regionale Ausweitung des Konflikts könne zudem nicht ausgeschlossen werden - auch in Armenien könne es zu "sicherheitsrelevanten Vorfällen" kommen.

Dieses Thema im Programm: NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 20.06.2025 | 20:00 Uhr