
Niedersachsen "Hitlerjunge Salomon": Gedenken an Sally Perel in Braunschweig
Der Holocaust-Überlebende und Braunschweiger Ehrenbürger Sally Perel wäre am 21. April 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass fand am Mittwoch in Braunschweig eine Kranzniederlegung statt.
Im Gedenken an Sally Perel legte Oberbürgermeister Thorsten Kornblum den Kranz auf dem Werksgelände von Volkswagen nieder. Dort befindet sich eine Gedenktafel, denn Sally Perel machte an diesem Ort ab Sommer 1943 eine Ausbildung als Werkzeugmacher. Zuvor hatte sich der Sohn eines Rabbiners eine falsche Identität gegeben, um seine jüdische Herkunft zu verschleiern und die Nazis auszutricksen. So überlebte er unter dem Namen Josef "Jupp" Perjell den Holocaust. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs emigrierte er nach Israel.
Seit 2020 Ehrenbürger von Braunschweig
Über seine bewegte Geschichte begann Sally Perel erst viele Jahre nach Kriegsende zu reden und zu schreiben. 1990 erschien seine Autobiografie "Ich war Hitlerjunge Salomon". Später wurde das Buch verfilmt und machte seine Geschichte weltweit bekannt. Aus seiner neuen Heimat in Israel begab sich Sally Perel danach immer wieder auf Lesereise nach Deutschland. In Schulen erzählte er von seinen Erlebnissen aus der NS-Zeit, auch um die Erinnerung wachzuhalten. Das sei der Sinn seines Überlebens, so Sally Perel damals. Im Sommer 2020 beschloss der Rat der Stadt Braunschweig einstimmig, Sally Perel die Ehrenbürgerwürde der Stadt Braunschweig zu verleihen. Am 2. Februar 2023 starb Sally Perel im Alter von 97 Jahren im Kreis seiner Familie in Israel.