Aktivisten bei einem Ostermarsch vor dem Firmengelände des Rüstungskonzerns "Rheinmetall" in Unterlüß.

Niedersachsen Ostermärsche 2025: Tausende demonstrieren für Frieden

Stand: 21.04.2025 10:40 Uhr

Am Karsamstag haben in Niedersachsen und Bremen mehrere Tausend Menschen an Ostermärschen teilgenommen. Die Aktionen standen 2025 unter dem Motto "Kriege stoppen - Frieden und Abrüstung jetzt".

"Tomaten statt Granaten" lautete einer der Slogans des Ostermarschs in Unterlüß: Hier im Landkreis Celle ist der größte deutsche Standort des Rüstungskonzerns Rheinmetall. Und er soll noch größer werden: Um eine neue Munitionsfabrik zu bauen, muss ein Kleingartengebiet weichen. Laut Polizei zogen rund 100 Menschen zum Rheinmetall-Werk. Sie forderten Diplomatie statt Waffen und einen Stopp der deutschen Waffenexporte. 

Hannover: "Nicht kriegstüchtig, friedensfähig wollen wir sein"

In Hannover zählte die Polizei etwa 1.000 Teilnehmende. Sie zogen von der Ruine der im Krieg zerstörten Aegidienkirche zum Hauptbahnhof. "Wir wollen daran erinnern, wie sehr Krieg und Rüstung unser Leben belasten", hieß es von den Initiatoren vom Friedensbüro Hannover. "Nicht kriegstüchtig, friedensfähig wollen wir sein."

Ostermärsche 2025 an elf Orten in Niedersachsen

Elf Ostermärsche hatte die Friedensbewegung für Niedersachsen angekündigt: Teilnehmende gingen auch in Braunschweig, Wolfsburg, Göttingen, Goslar, Osnabrück, Lingen, Oldenburg, Emden und auf der Nordseeinsel Norderney auf die Straße. Am Ostermontag gibt es außerdem eine gemeinsame Fahrt aus Lüneburg zum Ostermarsch 2025 in Hamburg. 

800 Demonstrierende in Bremen

In Bremen zogen am Samstag nach Schätzung der Polizei etwa 800 Demonstrierende vom Friedenstunnel zum Marktplatz. In Bremerhaven kamen ebenfalls Menschen zu einem Ostermarsch zusammen.

Eine Welt ohne Atomwaffen

Bundesweit gab es rund 100 Demonstrationen, Kundgebungen und Mahnwachen. Wie das Netzwerk Friedenskooperative im Vorfeld mitteilte, fanden die Ostermärsche unter dem Eindruck der Aufrüstung in Deutschland und Europa statt. Es werde deshalb mehr Einsatz für diplomatische Initiativen zur Beendigung der Kriege - insbesondere in der Ukraine und Gaza - gefordert. Auch das traditionelle Thema "Atomwaffen abschaffen" sei angesichts der erneuten Debatten zentral. Die Friedensbewegung bestärkte ihre Forderung nach einer Welt ohne Atomwaffen und einem zügigen Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag.

Geschichte der Ostermärsche

Seit 1960 demonstrieren Aktivistinnen und Aktivisten alljährlich zu Ostern für den Frieden. Atomkriegsgegner starteten damals den ersten Ostermarsch in Deutschland. Drei Tage lang marschierten 1.960 Demonstranten in Richtung NATO-Truppenübungsplatz Bergen-Hohne im Süden der Lüneburger Heide. Am Ostermontag kamen mehr als 1.000 Menschen zusammen. Die Idee stammt aus Großbritannien. Dort hatten Friedensaktivisten bereits zwei Jahre zuvor einen dreitägigen Protestmarsch zu Ostern organisiert.

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hallo Niedersachsen | 19.04.2025 | 19:30 Uhr