
Niedersachsen Weniger Verstöße gegen Tierschutzgesetz in Niedersachsen
In Niedersachsen ist die Zahl der Verstöße gegen das Tierschutzgesetz im vergangenen Jahr leicht gesunken. 990 Fälle wurden laut Landeskriminalamt 2024 registriert - rund 30 weniger als im Vorjahr.
2023 gab es 1.024 Verstöße, wie eine Sprecherin des Landeskriminalamts (LKA) auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Auch 2020, 2021 und 2022 wurden demnach mehr als 1.000 Fälle pro Jahr registriert - einen Höchststand gab es 2021 mit 1.339 Verstößen. In Bremen ist die Zahl der Tierschutzverstöße hingegen gestiegen. 536 Fälle wurden nach Angaben des Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienstes des Landes Bremen (LMTVET) 2024 gemeldet. Im Vorjahr waren es noch 2023 Verstöße.
Misshandlung und schlechte Versorgung
Die angezeigten Verstöße sind in beiden Bundesländern sehr unterschiedlich gewesen. Sie reichten "von der nicht artgerechten Haltung unterschiedlichster Tierarten bis hin zum Erschießen oder Erstechen eines Tieres", teilte das LKA Niedersachsen mit. Auch in Bremen gab es Verstöße wie unzureichende Versorgung und schlechte Haltungsbedingungen, unterbliebene tierärztliche Behandlungen oder dass Tiere misshandelt und ausgesetzt wurden. Am häufigsten betroffen waren laut Bremer Tierschutzbehörde Hunde und Rinder. Welche Tiere in Niedersachsen am häufigsten betroffen waren, konnte das LKA nicht mitteilen.
Verwahrloste Hunde und ein abgemagertes Pferd
In Niedersachsen werden immer wieder Fälle von Tierquälerei bekannt, zuletzt in Osnabrück. Dort hatte das Veterinäramt 47 verwahrloste Hunde aus einem Haus in Bad Iburg gerettet. Die Tiere waren stark unterversorgt und hatten sich daher zum Teil von Tapeten, Möbelstücken und dem Kot der anderen Hunde ernährt. Im vergangenen Jahr musste ein abgemagertes Pferd auf einer Koppel in der Region Hannover eingeschläfert werden. Im Mai 2024 war zudem ein Galloway-Halter vom Landgericht Göttingen wegen Tierquälerei und Nötigung zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Verstöße gegen das Tierschutzgesetz anonym melden
Wer einen möglichen Verstoß im Bereich Tiergesundheit und Tierschutz bemerkt, kann dies bei der Polizei oder beim Landkreis melden. Das geht auch anonym über ein Online-Formular des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES). Nach einer Anzeige ermitteln dann die örtlich zuständigen Polizeidirektionen, wie das LKA mitteilte. Rund 63 Prozent der angezeigten Verstöße werden demnach aufgeklärt.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 28.04.2025 | 08:00 Uhr