Teilnehmer halten beim Umzug zum Christopher Street Day (CSD) in Oldenburg Luftballons in Regenbogenfarben.

Tausende feiern beim CSD in Oldenburg und Hildesheim

Stand: 21.06.2025 20:16 Uhr

Beim Christopher Street Day (CSD) in Oldenburg und Hildesheim haben am Samstag Tausende Menschen ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz gesetzt. Laut Polizei verliefen beide Veranstaltungen friedlich.

In Oldenburg startete der 31. CSD am Vormittag mit einem Kulturfest. Bei sommerlichen Temperaturen um 30 Grad Celsius zogen die Teilnehmenden anschließend durch die Innenstadt, um ein Zeichen für Sichtbarkeit, Selbstbestimmung und queeres Leben zu setzen. Nach Angaben der Polizei waren rund 10.000 Menschen bei der Demonstration dabei. Die Veranstaltung sei friedlich verlaufen, teilte die Polizei am Abend mit.

5.000 Menschen bei erstem CSD in Hildesheim

In Hildesheim versammelten sich zum ersten CSD rund 5.000 Menschen in der Innenstadt. "Die Straßen sind voll, das ist für Hildesheim eine große Zahl, wir freuen uns sehr darüber", sagte die Sprecherin des CSD in Hildesheim, Ray Wieber. Auch hier blieb laut Polizei alles friedlich. Nach einer Auftaktkundgebung am Mittag gab es einen Demonstrationszug und anschließend ein politisches Straßenfest. Gerade jetzt, wo queere Rechte wieder unter Druck gerieten und Hass lauter werde, wolle man noch lauter und sichtbarer sein, hatten die Veranstalter im Vorfeld mitgeteilt.

Zuletzt mehr Angriffe auf queere Menschen

Zuletzt nahmen Angriffe auf queere Menschen deutlich zu. In Emden musste Mitte Juni ein 31-jähriger CSD-Teilnehmer im Krankenhaus behandelt werden, nachdem ihm drei Minderjährige ins Gesicht geschlagen hatten. Beim CSD in Burgdorf (Region Hannover) rissen laut Polizei zwei Männer vor dem Rathaus eine Regenbogenflagge ab und zündeten diese anschließend an. Zudem sollen sie den Veranstalter homophob beleidigt haben. Beim CSD in Hannover im Mai registrierte die Polizei eine Vielzahl von Angriffen und Fällen, bei denen Teilnehmende auch sexuell belästigt worden seien.

CSD erinnert an New Yorker Proteste von 1969

Der Christopher Street Day findet jedes Jahr in vielen Städten auf der ganzen Welt statt und erinnert an die Ereignisse vom 28. Juni 1969: Polizisten stürmten damals die New Yorker Schwulen- und Lesbenbar "Stonewall Inn" in der Christopher Street und lösten dadurch mehrtägige Proteste von Schwulen, Lesben und Transsexuellen aus. Der Protest gegen Polizeigewalt und Diskriminierung gilt als Wendepunkt im Kampf für die Rechte von LGBTQIA+-Menschen.