Festivalbesucher warten auf Einlass auf das Gelände des Hurricane-Festivals in Scheeßel.

Von Hitze bis Gewitter: Bilanz des Hurricane-Festivals in Scheeßel

Stand: 23.06.2025 10:13 Uhr

Zum Abschluss musste das Hurricane-Festival im niedersächsischen Scheeßel am Sonntagabend aufgrund eines Unwetters unterbrochen werden. Dennnoch ziehen Polizei und Veranstalter eine positive Bilanz.

Weil ein kräftiges Gewitter aufzog, wurde das Festivalgelände am Sonntagabend geräumt. Die letzten Acts wurden unterbrochen. Gegen 21.30 Uhr forderte die Leitung der Open-Air-Veranstaltung alle Besucherinnen und Besucher auf, aus Sicherheitsgründen die Anlage zu verlassen und sich in ihre Autos zu setzen. Niemand sollte sich im Freien aufhalten. Die Veranstalter teilten auf großen Anzeigetafeln und auf ihren Social-Media-Kanälen mit, dass sie sich bemühten, das Festival noch zu Ende zu bringen.

Rund zweieinhalb Stunden später gab es dann Entwarnung: Zehntausende Fans durften wieder aufs Gelände, die letzten Acts, darunter der Headliner Green Day, auf die Bühnen. "Die Räumung ging schnell und problemlos", berichtete eine Polizeisprecherin.

Hitzetag mit bis zu 36 Grad

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte nach dem Hitzetag vor der Möglichkeit eines Unwetters am Abend gewarnt. Polizei und Rettungsdienste seien auf alle Szenarien vorbereitet gewesen, sagte ein Polizeisprecher dem NDR Niedersachsen. Es habe entsprechende Sicherheitskonzepte gegeben.

Bei Temperaturen von gefühlt bis zu 36 Grad war auch der letzte Tag beim Hurricane Festival im Landkreis Rotenburg heiß. Meteorologin Sonja Stöckle riet Personen, die empfindlich auf Wärme reagieren, in den Mittags- und frühen Abendstunden nicht in die direkte Sonne zu gehen. Es empfehle sich auch immer, viel zu trinken - "nur auf Alkohol sollte dabei verzichtet werden", so die Meteorologin.

Das Hurricane Festival in Scheeßel ist dafür bekannt, immer wieder im Matsch zu versinken. Der blieb dieses Mal aus.

Hurricane nicht ausverkauft, aber gut besucht

Drei Tage haben Musikfans in Scheeßel gefeiert. Das Hurricane war nicht ausverkauft, aber gut besucht. 78.000 Tickets waren pro Tag verfügbar. Nach Veranstalter-Angaben waren pro Tag rund 65.000 Menschen auf dem Festivalgelände. Veranstalter Stephan Thanscheidt sprach von einem "top Ergebnis". Allerdings kamen 10.000 Leute weniger als noch im vergangenen Jahr.

Rangeleien und Diebstähle - ansonsten friedlich

Eine erste Bilanz der Polizei für das dreitägige Festival fiel am Sonntagmittag positiv aus: Laut Marvin Teschke von der Polizei Rotenburg gab es keine nennenswerten Vorkommnisse - lediglich Diebstähle und kleinere Rangeleien. Rund 130 Strafverfahren wurden Stand Sonntagmittag eingeleitet. Der Rettungsdienst musste beim Hurricane rund 1.400 Mal ausrücken - weniger als im Vorjahr. Oft lag es den Angaben zufolge an der Hitze, Sonnenstich, zu wenig Wasser oder zu viel Alkohol. 40 Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden, wie das Rote Kreuz mitteilte. Niemand sei aber schlimm verletzt worden, heiß es.

Barrierefreiheit auf dem Hurricane Festival

Den Veranstaltenden des Hurricane Festivals ist es nach eigenen Angaben ein besonderes Anliegen, den Besuch für Gäste mit Behinderungen so angenehm wie möglich zu gestalten. Daher gab es für sie besondere Unterstützungsangebote. Der Verein Freizeit ohne Barrieren (FoB) und das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) boten zum Beispiel einen Begleitservice zum Festivalgelände sowie Welcome-Teams an, die beim Zeltaufbau, bei der Orientierung auf dem Gelände oder der Kühlung von speziell benötigten Medikamenten halfen. Auf dem Gelände gab es außerdem das "Special Needs Camp" mit eigenen Stromanschlüssen und barrierefreien Toiletten und Duschen. Der Veranstalter betonte, dass auch auf kurze Wege zu Bühnen und Rollstuhl-Podesten Wert gelegt wurde.

Anreisetag beim Hurricane-Festival in Scheeßel

Hallo Niedersachsen, Hallo Niedersachsen, 19.06.2025 19:30 Uhr

Das Hurricane Festival in Zahlen

  • Toiletten mit Wasserspülung: etwa 700
  • Mobiltoiletten: 1.200
  • Duschen: 420
  • Mitarbeiter: etwa 5.000
  • Bars: 50
  • Food-Stände: 42
  • Mülltonnen: 1.000
  • Fläche der Zelt- und Parkplätze: etwa 289 Fußballfelder

Dieses Thema im Programm: NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 23.06.2025 | 06:00 Uhr