
Waldbrand im Harz: Wind erschwert die Löscharbeiten
Bis zu 300 Einsatzkräfte kämpfen seit Sonntagabend oberhalb der Granetalsperre bei Goslar gegen einen Waldbrand. Dessen Ausbreitung konnte laut Feuerwehr eingedämmt werden, doch der Wind erschwert die Arbeiten.
Schon in der Nacht hatte sich die brennende Waldfläche aufgrund des starken Windes vergrößert. Sie liege, der Feuerwehr zufolge, aktuell zwischen zwei und sieben Hektar. Eine konkretere Einschätzung der betroffenen Fläche sei in der aktuellen Lage schwierig, hieß es am Montag.
Löscharbeiten dauern an - Warnung vor Sturmböen
Das Feuer ist nach Angaben der Feuerwehr bislang nicht unter Kontrolle. Zwischen der Staumauer der Granetalsperre und der "Steinbergalm" gebe es zwei größere Brandstellen und mehrere kleinere Feuer. Um die Flammen zu bekämpfen, sei ein Löschflugzeug im Einsatz. Die Maschine könne wegen der Windverhältnisse allerdings nicht regelmäßig abheben, so die Feuerwehr. Der Wind drehe sich immer wieder. Und die Aussichten sind nicht günstig: Der Wind könnte laut Feuerwehr zunehmen. Bis 20 Uhr rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) im Landkreis Goslar mit Windböen um 55 Kilometer pro Stunde und oberhalb von 600 Metern Sturmböen um 65 Kilometer pro Stunde.
Zwei Hubschrauber im Einsatz
Weniger problematisch ist der Wind dagegen für Hubschrauber. Einer ist laut Feuerwehr regelmäßig im Einsatz, um Wasser heranzuschaffen. Ein Zweiter war zur Unterstützung angefordert worden, seit dem Nachmittag ist er den Angaben zufolge vor Ort. Zudem werde der Brand mit Wasser aus Spezialfahrzeugen gelöscht. Feuerwehrleute bekämpften im Wald einzelne Glutnester. Die Lage an einem Steilhang erschwere den Einsatz. Bis Mittwoch soll die Waldbrand-Spezialeinheit Niedersachsens im Harz im Einsatz bleiben, so die Feuerwehr.
Dieses Ziel verfolgt die Feuerwehr
Goslars Stadtbrandmeister Christian Hellmeier sagte am Mittag, "Ziel ist es, den Brand vor dem nächsten Einbruch der Dunkelheit unter Kontrolle zu bringen." Das Feuer war den Angaben zufolge am Sonntag gegen 18 Uhr gemeldet worden. Die genaue Ursache des Brandes ist laut Feuerwehr noch unklar. Es habe monatelang wenig geregnet und durch den Wind habe sich das Feuer schnell ausgebreitet, hieß es.
Schaulustige behindern die Feuerwehr
In der Nähe des Feuers gibt es der Feuerwehr zufolge keine Häuser. Menschen seien daher nicht betroffen. Seit dem Vormittag sendet die Warn-App "Nina" eine Warnmeldung. Darin wird vor dem Betreten des Waldgebietes Königsberg, Nordberg und Steinberg gewarnt. Der Bereich zwischen der Granetalsperre und Goslar sei weiträumig gesperrt. Das Betreten des Waldgebietes sei untersagt - es bestehe Lebensgefahr durch giftige Rauchgase, die große Hitze oder den Wasserabwurf aus der Luft. Allerdings würden das nicht alle verstehen, beklagt die Feuerwehr. Bereits am Sonntag hätten Schaulustige das Feuer und die Löscharbeiten verfolgt und dabei die Wege am Stützpunkt der Feuerwehr an der "Steinbergalm" blockiert. Teilweise seien manche den Feuerwehrfahrzeugen sogar zu Fuß in den Wald gefolgt, hieß es.