Kees van Wonderen, Trainer des FC Schalke 04

Nordrhein-Westfalen "Andere Wege gehen" - Schalke-Trainer kündigt Abschied an

Stand: 20.04.2025 10:35 Uhr

Nach dem Punktgewinn gegen den HSV ging's in den Katakomben der Schalker Arena hoch her. Trainer Kees van Wonderen kündigte seinen Abschied an.

Kees van Wonderen geht von einem Ende seiner Zeit als Trainer beim FC Schalke 04 nach dieser Saison der 2. Fußball-Bundesliga aus. "Die vier Spiele, die jetzt noch kommen, muss ich optimal genießen", sagte der Niederländer nach dem 2:2 gegen den Hamburger SV.

Über eine Trennung habe zwar niemand im Verein mit ihm gesprochen. "Aber für mich ist klar, dass ich nach dieser Saison nicht mehr hier bin. Alle Signale dafür sind da. Wenn wir auf demselben Weg wären, dann würde man sich besser austauschen. Aber das ist nicht so", sagte van Wonderen.

Van Wonderen: "Dann kann man besser andere Wege gehen"

Der 56-Jährige erklärte, er höre, dass die Verantwortlichen an ihm zweifelten. Er wünsche sich aber vielmehr, dass man ihn bestärke. "Ich kann auch mit Kritik umgehen, aber wir sollten hier zusammenstehen. Und wenn das nicht so ist, oder man zweifelt - dann kann man besser andere Wege gehen."

Auf Nachfrage konkretisierte der Coach, an wen in der Vereinsführung die Kritik unter anderem gerichtet ist. Ob damit der Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann gemeint sei? "Zum Beispiel", entgegnete van Wonderen und ergänzte mit Blick auf das 0:2 bei Jahn Regensburg in der Vorwoche: "Normal wäre, dass er (Tillmann, Anm. d. Red.) neben dir steht und sagt: 'Das passiert manchmal. Aber wir gehen weiter, weil unser Weg klar ist.' Stattdessen hört man nichts und es heißt hinter den Kulissen, dass es Zweifel gibt. Das finde ich enttäuschend und nicht gut. Das ist schade."

Neururer: Kritik am Schalker Vorstand

Unterstützung erhielt van Wonderen von Peter Neururer. Der Fußball-Zweitligist habe kurz vor der Saison-Endphase nur deshalb nichts mehr mit dem Abstieg zu tun, "weil einige Mannschaften glücklicherweise noch weniger Qualität haben", sagte Neururer dem SID. Aus dem derzeitigen Kader könne "kein Trainer der Welt etwas machen".

Verantwortlich für die erneut dürftige Saison sei aber nicht ausschließlich Trainer Kees van Wonderen. "Auf Schalke müsste man mal lernen, dass es nicht der Trainer ist, der da Fehler macht", sagte Neururer. "Die brauchen jede Woche gefühlt einen neuen. Aber eigenartigerweise sind die Leute, die die Entscheidungen treffen, immer noch da. So kann sich nichts, aber auch gar nichts entwickeln. Mit dem Ziel Wiederaufstieg solch eine Mannschaft trainieren? Im Leben nicht!"

Nachfolger werden gehandelt

Van Wonderen hat sein Traineramt auf Schalke erst Anfang Oktober angetreten. Sein Vertrag gilt noch bis 2026. In 22 Spielen unter ihm hat die Mannschaft 30 Punkte geholt. Zuletzt wurden in Medien mehrere Trainerkandidaten für die nächste Saison gehandelt, darunter der Paderborner Lukas Kwasniok, der vormalige belgische Nationaltrainer Domenico Tedesco und der frühere Schalke-Spieler Raúl.

Gegen den HSV hatte Schalke trotz langer Unterzahl durch das Tor von Moussa Sylla (81. Minute) noch einen Punkt gerettet.

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