
Nordrhein-Westfalen Prozess wegen riesigem Drogenlabor in Hückelhoven beginnt
Vor rund einem Jahr haben Ermittler im Kreis Heinsberg das größte MDMA-Labor aufgedeckt, das in den letzten 24 Jahren in Deutschland sichergestellt wurde. Jetzt beschäftigt sich das Aachener Landgericht mit dem Fall.
Sechs Personen im Alter von 45 bis 60 Jahren müssen sich von Montagmorgen an vor Gericht verantworten. Drei von ihnen wirft die Staatsanwaltschaft bandenmäßigen Handel mit Betäubungsmitteln vor - und das im großen Stil: Sie sollen ein Drogenlabor in einer Halle in Hückelhoven eingerichtet und dort mehr als fünf Tonnen MDMA (auch Ecstasy genannt) hergestellt haben. Die Anklage geht davon aus, dass die Drogen mehr als 14 Millionen Euro eingebracht haben.
Drei weitere Angeklagte müssen sich wegen Beihilfe verantworten. Sie sollen Fahrzeuge zur Verfügung gestellt, beziehungsweise ein Zwischenlager in Nettetal im Kreis Viersen vermietet haben.
Größtes MDMA-Labor, das seit 24 Jahren aufgedeckt wurde
Die spektakuläre Entdeckung hatte letztes Jahr für Schlagzeilen gesorgt: Denn in der Halle in Hückelhoven hatten die Ermittler auf 500 Quadratmetern ein professionelles Labor für die Herstellung der Drogen vorgefunden. Damit handelt es sich um das größte MDMA-Labor, dass in den letzten 24 Jahren aufgedeckt wurde, so die Staatsanwaltschaft Aachen und das Zollfahndungsamt Essen.

Millionen Ecstasy-Tabletten sollen in dem Drogenlabor hergestellt worden sein
Außerdem wurden damals Bargeld, Chemikalien zur Herstellung der Drogen und 200 Kilogramm MDMA sichergestellt. Alleine daraus hätten nach Angaben des Zolls etwa 1.340.000 Ecstasy-Tabletten hergestellt werden können. Im Zuge der Ermittlungen waren auch in den Niederlanden und Belgien Gebäude durchsucht und Verdächtige festgenommen worden.
Für den Prozess sind noch acht weitere Verhandlungstermine angesetzt. Ein Urteil wird Ende Juni erwartet.
Unsere Quellen:
- Landgericht Aachen
- Zollfahndungsamt Essen
- Staatsanwaltschaft Aachen