
Nordrhein-Westfalen Trockenheit in NRW: Wann nicht gegrillt werden darf
Der Graslandfeuerindex ist in einigen NRW-Städten auf Stufe 4 von 5 geklettert. Mancherorts könnte bald ein Grillverbot gelten.
Blauer Himmel, Sonnenschein und kein Regen: Was die meisten von uns wahrscheinlich freut und in gute Laune versetzt, bringt auch Probleme mit sich. Schon das Frühjahr bis Mitte April war das trockenste seit fast 100 Jahren in Deutschland. Und auch jetzt wird es laut Vorhersagen trocken bleiben, zumindest die kommenden zehn Tage.
Dadurch steigt die Waldbrandgefahr. Generell gilt NRW-weit vom 1. März bis 31. Oktober ein Rauchverbot im Wald. Häufig darf sowieso in Wäldern auch ganzjährig nicht gegrillt werden. Einige Städte gehen aber noch weiter.
Sie haben in ihren kommunalen Verordnungen festgehalten, dass ab einer bestimmten Brandgefahr nicht mehr gegrillt werden darf - auch nicht auf ausgewiesenen Flächen. Das betrifft zum Beispiel Duisburg, Gelsenkirchen, Moers und Leverkusen.
Gekoppelt an Graslandfeuerindex des DWD
Maßgeblich für ein dortiges Grillverbot ist der Graslandfeuerindex. Dieser wird vom Deutschen Wetterdienst herausgegeben. Er reicht von Stufe 1 ("sehr geringe Gefahr") bis Stufe 5 ("sehr hohe Gefahr"). Ein Grillverbot beispielsweise in Duisburg gilt ab Stufe 4.
Der Graslandfeuerindex wird regelmäßig aktualisiert und ist tagesaktuell abrufbar. Wo gestern Grillen noch erlaubt war, kann es heute schon verboten sein. Daher lohnt es sich, regelmäßig auf der Seite des DWD vorbeizuschauen, wenn eine Grillfeier im öffentlichen Raum geplant ist:
Wer trotz kommunalem Verbot vom Ordnungsamt erwischt wird, muss Bußgelder von bis zu mehreren tausend Euro zahlen.
Grillverbot bei Trockenheit laut Meteorologe sinnvoll
Der Graslandfeuerindex sei immer ein bisschen höher als der Waldbrandindex, erklärt WDR-Meteorologe Jürgen Vogt. Das liege daran, dass trockene Gräser einfach schneller in Brand geraten als große Bäume.

WDR-Meteorologe Jürgen Vogt
Allerdings sei die Einstufung an sich erst einmal kein Problem, sie sei nur der "Nährboden", so Vogt. Das menschliche Verhalten würde in 99,9 Prozent der Fälle Vegetationsbrände auslösen. Und laut Studien würden die meisten Brände sonntags zwischen 14 und 16 Uhr ausbrechen.
Daher ist das Grillverbot bei Trockenheit seiner Meinung nach sinnvoll. Viele Menschen würden nachlässig mit ihrem Grillzubehör umgehen, sagt Vogt, "die kippen ein bisschen Wasser über die Kohle und schütten sie dann ins Gebüsch." Das reiche aber nicht. "Die Kohle kann noch zwölf Stunden weiter glühen."
Unsere Quellen:
- Städte und Kommunen in NRW
- WDR-Meteorologe Jürgen Vogt
- Deutscher Wetterdienst