
Rheinland-Pfalz Aufräumen nach dem 24-Stunden-Rennen am Nürburgring
Etwa 280.000 Menschen haben sich das 24-Stunden-Rennen angeschaut. Tausende von ihnen haben entlang der Strecke gecampt. Was sie zurücklassen, ist ein Fall für die Müllabfuhr des Nürburgrings.
Wenn die Motorsportfans nach dem 24-Stunden-Rennen langsam die Heimreise antreten, geht's für Florian Suppmayr und seinen Kollegen des Strecken-Service erst richtig los: Suppmayr fährt seit drei Jahren das Müllauto des Nürburgrings. Sein Job ist es, die Mülltonnen entlang der Strecke und auf den Campingplätzen zu leeren.

Florian Suppmayr fährt das Müllauto des Nürburgrings und sammelt den Müll nach Großveranstaltungen ein.
Bei einem großen Event, wie Rock am Ring oder dem 24-Stunden-Rennen mit etwa 280.000 Besuchern, kommt da jede Menge zusammen. "Wie viel Müll es insgesamt ist, weiß ich auch nicht genau. Aber in das Auto passen knapp zehn Tonnen und das bekomme ich locker an einem Tag voll", sagt Suppmayr.
Weniger Müll beim 24-Stunden-Rennen als bei Rock am Ring
Beim 24-Stunden-Rennen bleibe allerdings auf den Campingplätzen weniger liegen als beispielsweise bei Rock am Ring. Bei dem Musikfestival ließen die Besucher oft Zelte und Pavillons auf den Wiesen zurück. Die Motorsportfans dagegen würden ihre Sachen wieder mitnehmen, erzählt Suppmayr: "Ich glaube, das liegt auch daran, dass sie mehr Zeit haben, ihre Sachen zusammenzupacken. Das geht ja gut während des Rennens, da verpasst man ja nicht so viel und kann immer mal wieder an die Rennstrecke gehen."
Bei Rock am Ring dagegen müssten Besucher zur Bühne, um die Bands zu sehen. Da hätten sie vielleicht weniger Zeit zum Aufräumen.

Ein großer Teil des Campingplatzes Schwalbenschanz am Nürburgring ist schon wieder sauber. Nur noch ein paar Motorsportfans sind am letzten Tag des 24-Stunden-Rennens dort.
Außerdem reisen die Motorsportfans zum 24-Stunden-Rennen teilweise schon eine Woche vorher an und bauen ganze Zeltstädte auf den Campingplätzen auf. Autos dürfen auch auf die Campingplätze. Das helfe ebenfalls, den Müll und alles andere wieder mitzunehmen, meint Suppmayr.
Motorsportfans räumen ihren Müll gern weg
Für die Motorsportfans ist es selbstverständlich, ihren Müll nicht einfach liegen zu lassen. "Wir lieben den Ring und möchten auch gerne wieder kommen dürfen", sagt Marc, der schon seit Jahren mit einer Gruppe aus Nordrhein-Westfalen zu dem Rennspektakel kommt. "Da ist es klar, dass wir alles sauber machen, bevor wir wieder fahren. Nur die Wiese ist platt getreten, sonst ist alles wie vorher."
Wir lieben den Ring und möchten auch gerne wiederkommen dürfen, deshalb machen wir alles wieder sauber. Marc, Motorsportfan aus Nordrhein-Westfalen
Auch Alexander Gerhard, Pressesprecher beim Nürburgring, hat den Eindruck, dass die Motorsportfans besonders umsichtig sind, was das Thema Müll angeht. Sie hätten oft eine größere Verbundenheit zur Eifel und dem Nürburgring als beispielsweise die Besucher von Rock am Ring - und würden deshalb auch besser mit dem Gelände umgehen.
Müll wird schon während des Rennens gesammelt
Florian Suppmayr ist mit dem Müllauto auch schon während der Veranstaltung unterwegs. Der Abfall kommt dann in eine Halle an der Rennstrecke und wird anschließend entsorgt. Auf den Campingplätzen gibt es außerdem Müllsammelstellen: Dort können die Besucher ihren Abfall abgeben - von Biomüll bis hin zu demolierten Zelten oder Pavillons. Die großen Container werden dann von einer Spezialfirma abgeholt und entsorgt.
Bis nach einer Großveranstaltung alles wieder sauber ist, dauert es aber noch. Einen Tag nach dem 24-Stunden-Rennen kommen etwa 50 Helfer, die entlang der Rennstrecke und auf den Campingplätzen auch die kleinen Schnipsel Müll einsammeln - damit der Nürburgring bereit ist für das nächste Großevent.
Sendung am Mo., 23.6.2025 6:00 Uhr, SWR4 RP am Morgen, SWR4 Rheinland-Pfalz