Die beiden Reaktorgebäude des Kernkraftwerk (AKW) Fessenheim

Saarland AKW Fessenheim bleibt abgeschaltet

Stand: 20.06.2025 13:08 Uhr

Das Atomkraftwerk Fessenheim könnte rein rechtlich wieder hochgefahren werden. Einen entsprechenden Antrag hat die Partei von Marine Le Pen in der Pariser Nationalversammlung durchgedrückt. Atomaufsicht und Betreiber EDF erteilten dem jedoch bereits eine Absage.

Mit Informationen von Lisa Huth

Die Rechtsextremen des französischen Rassemblement National (RN), allen voran Parteichefin Marine le Pen, feiern ihren Coup: Am vergangenen Mittwoch hat die Partei eine Gesetzesänderung zur Wiederaufnahme des Betriebs im Atomkraftwerk Fessenheim in der Pariser Nationalversammlung durchgebracht.

Dabei nutzte der RN aus, dass nach einer Sitzungsunterbrechung nicht genügend Abgeordnete der anderen Parteien zurück kamen, um gegen den Antrag zu stimmen. Le Pen hatte sich zuvor immer wieder gegen die Schließung des 2020 heruntergefahrenen AKW ausgesprochen.

Zu teuer und zu aufwendig

Eine Chance auf Umsetzung haben diese Pläne jedoch nicht. Die französische Atomaufsicht teilte dem SR mit, Fessenheim werde nicht wieder hochgefahren. Zum einen entspräche die Anlage nicht mehr den derzeitigen Sicherheitsstandards. Zum anderen sei der Abbau bereits zu weit fortgeschritten.

Auch aus wirtschaftlicher und planerischer Sicht sei eine Wiederaufnahme des Betriebs in Fessenheim nicht sinnvoll, heißt es von der Atomaufsicht weiter. Entscheidungen, Studien, Absprachen, Prüfungen, Genehmigungen und der Bau dauerten, wenn sie korrekt liefen, zehn bis 15 Jahre. Und der Betreiber des Nuklearparks, Électricité de France (EDF), habe zu keinem Zeitpunkt die Wiederaufnahme von Fessenheim in Betracht gezogen.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau vom 20.06.2025 berichtet.

Atomkraft in Frankreich