
Saarland Bahnnetz und Bahnhöfe im Saarland sind nur mittelmäßig
Der Zustand der Bahnhöfe im Saarland hat sich im vergangenen Jahr etwas verbessert. Dennoch werden sie im aktuellen Bahn-Zustandsbericht nur als mittelmäßig bewertet. Auch beim Netz gibt es noch Verbesserungsbedarf.
Wie bereits in den Vorjahren hat die Deutsche Bahn für das vergangene Jahr Bilanz zum Zustand ihrer Anlagen gezogen. Die DB InfraGo hat dafür rund 292.000 Infrastrukturanlagen aus dem Schienennetz und 89.000 Anlagen der Bahnhöfe mit Noten von eins bis sechs bewertet.
Gesamtnetz etwas besser
Dabei zeigt sich nach Angaben der Bahn: Die Infrastruktur im Gesamtnetz hat sich bundesweit zum ersten Mal seit Jahren nicht weiter verschlechtert. Sie erhielt eine Zustandsnote von 3,00 – im Vorjahr war es noch 3,03 gewesen. Als Hauptgrund dafür nennt die Bahn unter anderem den besseren Zustand der Gleise, diese seien umfangreich erneuert worden.
Auch die Weichen wurden saniert. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 2000 Kilometer Gleise und 1800 Weichen erneuert worden.
Saar-Netz schlechter
Anders sieht es hingegen im Saarland aus – hier hat sich der Zustand des Netzes im Vergleich zu 2023 noch leicht verschlechtert. Statt der Note 3,09 erhielt das Netz bei der Auswertung 2024 die Note 3,10.
Mit der Note drei werden laut dem Zustandsbericht mittelmäßige Anlagen bewertet, an denen es bereits einen Instandsetzungsbedarf gibt. Diese Anlagen haben jedoch noch keine wesentlichen Beeinträchtigungen, die sich auf den Betrieb auswirken. Denn diese werden mit der Note vier bewertet.
Zustand der Bahnhöfe verbessert
Etwas verbessert hat sich hingegen die Situation an den saarländischen Bahnhöfen. Statt der Note 3,04 erhielten sie für 2024 die Note 3,00. Das Saarland liegt damit sogar etwas über dem Bundeswert. Dort landen die Bahnhöfe bei einer Note von 3,03 statt zuvor 3,09.
Die Bahn führt das darauf zurück, dass der Anteil der Anlagen in einem neuwertigen Zustand im vergangenen Jahr gewachsen ist. Die Bahn habe durch umfangreiche Sanierungen 113 Zukunftsbahnhöfe fertiggestellt.
Bahn sieht weiteren Handlungsbedarf
Der Chef der Infrastruktur-Gesellschaft der Bahn, Philipp Nagl teilte mit, im vergangenen Jahr seien rund 20 Milliarden Euro verbaut worden - das habe weitere Verschlechterungen aufgehalten. Dennoch seien die Anlagen und Bahnhöfe unverändert in keinem guten Zustand.
Während Gleise, Weichen, Oberleitungen und Bahnhöfe in großem Umfang erneuert wurden, gibt es bei der Leit- und Sicherheitstechnik weiter Nachholbedarf. Dazu gehören die Stellwerke, von denen sich deutlich mehr als die Hälfte in mindestens schlechtem Zustand befindet.
Den weiterhin schlechten Zustand der Infrastruktur spüren die Fahrgäste täglich: Allein im März war aufgrund der zahlreichen Baustellen ein gutes Drittel aller Fernzüge mit Verspätungen unterwegs. Im vergangenen Jahr waren Fernzüge sogar so unpünktlich wie seit 21 Jahren nicht.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 16.04.2025 berichtet.
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