
Saarland Neunkircher Stadttauben sollen in umgebautem Schiffscontainer unterkommen
Die Stadt Neunkirchen plant eine neue Unterkunft für die Stadttauben. Bis vor kurzem waren die Vögel im alten Wienerwald-Gebäude, das nun abgerissen wird. Künftig sollen sie Unterschlupf in einem umgebauten Schiffscontainer finden.
Felix Schneider / Onlinefassung: Rebecca Wehrmann
Die Neunkircher Stadttauben sind quasi heimatlos, in den letzten Jahren haben sie es sich im alten Wienerwald-Gebäude gemütlich gemacht. Das wird aber abgerissen. "Seit hier angefangen wurde, Bäume abzuholzen und das Haus vom alten Wiener Wald abzureißen, wissen die Tauben nicht mehr wohin. Sie haben praktisch die ganze Zeit dort auf dem Dach verbracht“, erklärt Silvia Hautz vom Team Stadttauben in Neunkirchen.
Der Abriss für den Neubau der Sparkasse ist aus Sicht der Stadt aber gut für die Tauben. Der frühere Bau sei keine artgerechte Unterkunft gewesen. Zudem kamen die Helfer nicht an die Eier der Vögel, um sie gegen Attrappen aus Gips auszutauschen. Mit dieser Maßnahme soll die Population der Tauben eingedämmt werden. Die Stadt Neunkirchen will den Tauben nun eine neue Unterkunft zur Verfügung stellen.

Vom Schiffscontainer zum Taubenhaus
Dafür soll ein alter Schiffscontainer in ein Taubenhaus umgewandelt werden. Dieses werde so konstruiert, dass es Ein- und Ausgänge gibt und auch Fressfeinde nur schwer Einlass fänden, sagt der Neunkircher Oberbürgermeister Jörg Aumann. Zudem sei es wettergeschützt: „Das heißt, es regnet weder auf die Nistplätze noch auf das Taubenfutter. Und natürlich sind sie auch gut abgesichert und abgesperrt.“
Es gibt bereits jetzt ein Taubenhaus, das allerdings wegen Vandalismus nicht mehr in einem guten Zustand ist. Wie es mit dem alten Haus weitergeht, ist noch unklar. Die Stadt Neunkirchen möchte es entsorgen. Die Taubenfreunde Neunkirchen würden es gerne als Ergänzung zum Schiffscontainer anbauen. Bis das neue Taubenhaus kommt, kann es allerdings noch ein wenig dauern. Die Standfestigkeit des als Standort vorgesehenen Hangs muss zuvor noch geprüft werden.
Neunkirchen will gegen Wildfütterer vorgehen
Neben den Plänen für ein Taubenhaus plant Neunkirchen eine weitere Maßnahme rund um die Stadttauben. Sie will härter gegen Wildfütterer vorgehen. „Meistens bekommen sie Kebap, Pizza, Pommes oder Brötchen. Das ist absolutes Gift“, so Hautz. Davon bekämen die Vögel Schmerzen und Durchfall und zusätzlich sorge das falsche Futter für sehr säurehaltige Ausscheidungen. Diese könnten an Gebäuden Schäden anrichten.
„Der Hungerkot von Tauben ist sehr säurehaltig und wirkt stark korrosionsfördernd. Wenn die also irgendwo abkoten, wo sich Metall befindet, wenn es nicht gerade Edelstahl ist – also Geländer oder die Abdichtungen von Dächern – dann fangen die an zu rosten.“
Auch in anderen Städten im Saarland wird das Füttern von Tauben bestraft, teilweise mit erheblichen Bußgeldern. So wurde beispielsweise in Saarlouis bereits ein Zwangsgeld in Höhe von 3000 Euro angedroht.
Über dieses Thema hat der "aktuelle bericht" im SR Fernsehen am 22.04.2025 berichtet.
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