(Foto: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska)

Saarland Umwelthilfe kritisiert Parken in saarländischen Städten als „zu billig“

Stand: 23.04.2025 12:17 Uhr

Das Parken in den saarländischen Städten ist nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe durchweg „zu billig“ – wie in den meisten deutschen Städten. Besonders sauer stößt der Organisation auch die Brötchentaste vieler Ticketautomaten auf.

Axel Wagner

Günstiges Parken in Saarbrücken – eine Verbindung, auf die Autofahrerinnen und -fahrer in der Landeshauptstadt eher selten kommen dürften. Regelmäßig sorgen die Parkgebühren hier für Ärger, vor allem in Verbindung mit Q-Park, dessen Generalpachtpachtvertrag die Stadt gerade auflösen will.

Umwelthilfe will „Billigparken“ stoppen – am Straßenrand

Ganz anders sieht das die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die bundesweit 105 Städte abgefragt hat. Deren Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch spricht von „Billigparken“, das „endlich gestoppt werden muss“. „Öffentlicher Raum ist viel zu wertvoll, um ihn noch länger als Parkplatz für immer größer werdende Autos zu verschleudern.“

Im SR-Interview schränkte Robin Kulpa, stellvertretender Leiter Verkehr und Luftreinhaltung bei der Umwelthilfe, die Forderung der Organisation nach höheren Parkgebühren ein. Dies gelte nur für das Parken am Straßenrand. „Parkhäuser müssten eigentlich viel preiswerter werden. Wir wollen die Menschen ja nicht belasten. Aber der öffentliche Raum wird verscherbelt. Das heißt: Parkgebühren in den Parkhäusern runter, am Straßenrand rauf, damit die Leute direkt ins Parkhaus fahren und nicht dreimal um den Block in der Stadt fahren auf der Suche nach einem freien Parkplatz.“

Das kostet aktuell Parken in Saarbrücken

Im März hatte die Organisation eine Klage gegen die Stadt Saarbrücken wegen deren Parkraummanagements angekündigt. Sie verlangt die Herausgabe von Informationen. Hintergrund ist, dass die Umwelthilfe bundesweit auch immer wieder Parkgebühren für Anwohner als zu niedrig kritisiert.

Wer derzeit in der Saarbrücker Innenstadt parken will, zahlt etwa im städtischen Parkhaus Europaallee nach Angaben der Stadt Saarbrücken 1,60 Euro pro Stunde. Bei Q-Park am Beethovenplatz werden 2,70 Euro die Stunde fällig und beim ehemaligen Kaufhof-Parkhaus DB BahnPark/Contipark 2 Euro.

Kritik an Brötchentaste

Auch Völklingen, Homburg, Neunkirchen und St. Ingbert werden von der Organisation heftig kritisiert. Besonders stößt der Umwelthilfe dabei die Brötchentaste auf, mit der für kurze Zeit kostenlos geparkt werden kann. Das sei „ein Anreiz für unnötige Autofahrten, die auch zu Fuß oder mit dem Rad erledigt werden können“. In St. Ingbert und Homburg sei das Parken sogar in der ersten Stunde kostenlos.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 22.04.2025 berichtet.

Mehr zum Parken in Saarbrücken