Saarland Vergabe für Rettungswachen um mehrere Jahre verschoben
Die Neuvergabe der Rettungswachen im Saarland verschiebt sich um drei Jahre. Wie der Vorsteher des Rettungszweckverbands ZRF, der St. Wendeler Landrat Recktenwald, dem SR bestätigte, sollen bis Ende 2027 Zweckverband, Krankenkassen und Land einen Ausweg aus der zuletzt festgefahrenen Situation finden.
Caroline Uhl
Bisher unterhalten die Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser Hilfsdienst und Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) 35 der 37 Rettungswachen im Land. Bezahlt werden ihre Dienste von den Krankenkassen. Im vergangenen Jahr waren das insgesamt rund 100 Millionen Euro im Jahr.
Aufgrund einer Gesetzesänderung musste der Betrieb der Wachen erstmals nach den Grundsätzen der Eignung, Wirtschaftlichkeit und Qualität der Leistungserbringung ausgeschrieben werden. Die neuen Verträge sollen zehn Jahre Bestand haben.
Lage festgefahren
Eigentlich hätte die Ausschreibung schon im vergangenen Jahr beendet sein sollen. Bisherige Angebote der Hilfsorganisationen haben die Krankenkassen aber als zu teuer abgelehnt. Die Situation war deshalb zuletzt festgefahren.
Nun sollen Gespräche zwischen den Kassen, dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) und dem Innenministerium bis Ende 2027 zu einer Lösung führen. Ein formelles Verfahren vor der zuständigen Schiedsstelle im Innenministerium sei dies jedoch nicht, betonte ZRF-Vorsteher Udo Recktenwald.
Erste Unterredungen einzelner Beteiligter habe es bereits gegeben. Konkrete Ergebnisse gebe es aber noch nicht.
Versorgung gesichert
Recktenwald sagte weiter, er setze darauf, dass sich die Kassen noch überzeugen ließen, dass die jüngsten Angebote in Höhe von jährlich zusammen rund 125 Millionen Euro nicht übertrieben seien. Die Krankenkassen wollten sich zu dem laufenden Verfahren nicht äußert.
Auf die Versorgung der Patienten und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten auf den Wachen soll die Verzögerung bei der Ausschreibung keine Auswirkungen haben.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau auf SR 3 Saarlandwelle am 05.06.2025 berichtet.
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