
Sachsen Keine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Waldheim
Im ehemaligen AOK-Schulungszentrum in Waldheim wird keine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende entstehen. Der Freistaat hat die Reißleine gezogen. Zuvor hatte es Proteste gegeben. Als Gründe werden Mängel genannt.
In Waldheim im Landkreis Mittelsachsen soll nun doch keine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende eingerichtet werden. Bürgermeister Steffen Ernst (FDP) bestätigte MDR Sachsen, dass der Freistaat von seinen Plänen, das ehemalige AOK Bildungszentrum zu kaufen und umzubauen, zurückgetreten ist. Es gebe verschiedene Gründe, so Ernst.

Im ehemaligen AOK-Schulungszentrum in Waldheim wird keine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende entstehen. (Archivbild)
Fehlendes Sicherheitskonzept und Brandschutz sowie Baumängel
"Das AOK-Objekt ist vor 30 Jahren gebaut und abgeschrieben worden. Es geht um ein Sicherheitskonzept, was nicht vorliegt, und um ein Brandschutzkonzept, was noch erarbeitet werden muss", sagte Ernst. "Es geht aber auch um Baumängel, die am Ende das Land jetzt auch geprüft hat und zu dem Schluss gekommen ist, hier doch Abstand zu nehmen." Ernst vermutet, dass auch aufgrund der Haushaltssituation des Landes Sachsen die Reißleine gezogen wurde.
Proteste seit Jahresanfang
Seit Januar hatte es in Waldheim großen Widerstand gegen die Erstaufnahmeeinrichtung mit 500 Plätzen gegeben. Sie sei für eine Kleinstadt mit 9.000 Einwohnern zu groß, so eines der Argumente. Auch ein Bürgerbegehren war initiiert worden und erhielt über 1.700 Unterschriften. Im Ortsteil Massanai gibt es nach Angaben der Stadt Waldheim 271 Anwohnerinnen und Anwohner.
MDR (sme/cgü)