
Sachsen Prozessauftakt zu Schlägerei vor Görlitzer Disco
Im Juli 2023 kam es vor der Großraumdisco "L2" in Görlitz zu einer Schlägerei mit "internationaler Beteiligung". Bis zu 20 Männer unterschiedlicher Herkunft gingen aufeinander los. Acht von ihnen stehen nun vor Gericht.
Am Landgericht in Görlitz hat am Dienstag ein Prozess gegen acht Männer begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen schweren Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung vor. Bei den Angeklagten handelt es sich um sechs Syrer, einen Deutschen und einen Türken im Alter zwischen 22 und 36 Jahren. Sie sollen in der Nacht zum 8. Juli 2023 vor dem "L2 Club" in Görlitz Gäste beleidigt und Flaschen geworfen haben. Nach Angaben der Polizei wurden damals auch umstehende Leute mit zerbrochenen Flaschen angegriffen. Mehrere Menschen erlitten Verletzungen.

In Görlitz stehen zunächst acht Angeklagte vor Gericht. Ein weiterer muss sich in einem gesonderten Verfahren verantworten. (Symbolbild)
Ein Verfahren abgetrennt
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte MDR SACHSEN, für die erhobenen Tatvorwürfe sehe das Gesetz einen Strafrahmen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren Gefängnis vor. Für den Prozess hat das Landgericht Görlitz zunächst noch vier weitere Verhandlungstage bis Anfang Juni angesetzt. Das Verfahren gegen einen neunten Angeklagten wurde abgetrennt. Gegen den Deutschen wird gesondert verhandelt.
Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft noch gegen zehn weitere Beschuldigte ermittelt. Weil der Tatverdacht gegen sie aber nicht hinreichend erhärtet werden konnte, wurden die Verfahren gegen sie eingestellt.

Bei der Auseinandersetzung sollen einige Verdächtige zerbrochene Flaschen als Waffen benutzt haben. (Symbolbild)
Sicherheitsvorkehrungen auf dem Prüfstand
Die Auseinandersetzung vor der Großraumdiskothek hatte damals für viel Aufsehen in Görlitz gesorgt. Es gab viele Diskussionen und Proteste. Die Polizei konnte jedoch bei ihren Ermittlungen sowohl einen fremdenfeindlichen Hintergrund ausschließen, als auch die Behauptung widerlegen, dass die Tatverdächtigen sich gewaltsam Zutritt zu der Abiturfeier in dem Club hatten verschaffen wollen.
Auch der Verdacht sexueller Belästigung spielte bei der Anklageerhebung keine Rolle mehr. Die Görlitzer Stadtverwaltung hatte nach der Schlägerei dennoch zu einer Krisenbesprechung mit der Polizei geladen. Dabei war über mögliche Änderungen bei den Sicherheitsvorkehrungen für solche Veranstaltungen beraten worden.
MDR (stt)